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35 Jahre Carnage: Ein Album, ein Vermächtnis

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Wenn man über die frühen Tage des schwedischen Death Metal spricht, geraten viele Namen fast immer zwischen den großen Platzhirschen wie Entombed oder Dismember in Vergessenheit – dazu gehören auch Carnage. Die Band brachte es zwar nur auf ein einziges Album, doch was für eines! Heute ist seine Veröffentlichung 35 Jahre her, weshalb wir uns auf eine Zeitreise begeben.

Das Debüt, das schon ein Nachruf war

1990 veröffentlichten Earache Records das erste und einzige Carnage-Album DARK RECOLLECTIONS. Kurios: Es erschien als Doppel-CD zusammen mit dem Cadaver-Debüt HALLUCINATING ANXIETY. Als die Platte in die Läden kam, waren Carnage jedoch bereits Geschichte – die Band hatte sich schon aufgelöst. Trotzdem schlug das Werk ein wie eine Abrissbirne und wurde später neu aufgelegt, ergänzt um acht Songs von den Demos THE DAY MAN LOST (1989) und INFESTATION OF EVIL (1989).

Überschneidungen mit Dismember

Carnage waren nie eine isolierte Erscheinung. Songs wie ‘Deranged From Blood’, ‘Death Evocation’, ‘Blasphemies Of The Flesh’ oder ‘Self Dissection’ tauchten bereits 1988 und 1989 auf Dismember-Demos auf. Kein Wunder: Fred Estby und David Blomqvist wechselten damals zu Carnage und brachten die Stücke mit. Besonders ‘Death Evocation’ ließ Dismember jedoch nicht los: Es fand später seinen Weg auf die Neuauflage von LIKE AN EVER FLOWING STREAM (2005). Auch ‘Torn Apart’ wurde recycelt und auf PIECES (1992) verarbeitet.

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Zuletzt aktualisiert am 27. November 2025 um 9:37 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Spielzeit und Sound

Das Originalalbum umfasst zehn Lieder inklusive Outro und bringt es auf knackige 38 Minuten. Die Neuauflage streckt sich mit Bonusmaterial auf satte 58 Minuten. Musikalisch folgten Carnage der Schneise, die Entombed mit LEFT HAND PATH (1990) geschlagen hatten: roher Death Metal mit Grindcore-Schlagseite.

Von Carnage zu Carcass und Arch Enemy

Gitarrist Michael Amott sollte später mit Carcass Weltruhm erlangen und schließlich Arch Enemy gründen – eine Karriere, die zeigt, wie viel Talent in Carnage steckte. Dass das Projekt von den Beteiligten eher stiefmütterlich behandelt wurde, macht das Album fast noch legendärer: ein Nebenprodukt, das sich als Meilenstein entpuppte.

Ein Klassiker trotz Chaos

Bis heute gilt das Carnage-Debüt als Geheimtipp und Kultalbum in der Death- und Grindcore-Szene. Selbst kleine Kuriositäten wie der gelistete, aber nicht hörbare Bassist Johnny Đorđević – ein Schicksal, das ihn auf Entombeds CLANDESTINE (1991) wieder ereilte, wo er als Sänger genannt wird – tragen zur Mythenbildung bei.

Carnage haben nur ein Album hinterlassen, doch dieses eine reicht, um sie unsterblich zu machen. Ein Stück Death-Metal-Geschichte, das bis heute nachhallt.


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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