Das letzte With Full Force vor der Umbenennung in Full Force fand vom 14.06.-18.06.2018 auf dem Flughafengelände in Roitzschjora statt. Unter anderem spielten dort Body Count und Parkway Drive. Ausschnitte beider Auftritte könnt ihr in der Nacht von Freitag auf Samstag um 00:50 Uhr auf arte ansehen. Oder ihr nutzt direkt das Video auf der arte-Programmseite.
Aus dem METAL HAMMER-With Full Force-Live-Bericht der Augustausgabe 2018
Sirenen künden die Ankunft von Body Count an, die erst mal richtig derbe Slayers ‘Raining Blood’ covern – so ist die Menge direkt super drauf. Das gilt auch für die Band. Ice-T bespritzt Ernie C mit Wasser, witzelt über die Einriese („Wir haben es erneut durch den Zoll geschafft!“), keilt gegen Rassismus aus und stellt seine Mitmusiker vor, zu denen unter anderem auch sein Sohn Little Ice zählt, der im METAL HAMMER-Shirt auf der Bühne steht. Die Crossover-Veteranen liefern ganz geil ab, Gitarrist und Gründungsmitglied Ernie C gniedelt flink, und der Bass von Vincent Price glitzert schön. Ziemlich unpassend ist jedoch, dass Ice-T zu ‘Talk Shit, Get Shot’ seine zwei Jahre alte Tochter vorstellt, die für ungefähr die Hälfte des Songs ohne Ohrenschützer ein bisschen herumtanzt. Nach der „neuen deutschen Hymne“ (O-Ton Ice-T) ‘Copkiller’ inklusive „Fuck the police!“-Sprechchören ist die Old School-Party schließlich zu Ende.
Parkway Drive begeistern
Es wird Zeit, die Bühne für die vielleicht heißeste Band der Stunde zu räumen. Parkway Drive legen mit einer krassen Licht-Show los, Knalleffekten zu Beginn und ‘Wishing Wells’ sowie ‘Prey’ (bei dem sich sogar ein Ruder-Pit bildet). Das setzt direkt Sprechchöre der Fans, und Winston McCall gibt sich überwältigt vom Zuspruch: „Fuck! Wir fangen doch gerade erst an…“ Die Australier schicken das mächtige ‘Carrion’ und als viertes Stück bereits ‘Vice Grip’ hinterher, bei dem zum ersten Mal Flammen aus dem Bühnenboden schießen.
Daran spart das Quintett wirklich nicht: Während ‘The Void’ steigen die Feuerfontänen über die gesamte Bühnenbreite sowie oben auf dem Dach auf – bei ‘Crushed’ lodert mehr oder weniger das gesamte Bühnenbild, und das Schlagzeug dreht sich wie bei Mötley Crüe – nur in geil. Auch an der Setlist (inklusive Mitsingliedern wie ‘Idols And Anchors’, ‘Writings On The Wall’ oder ‘Wild Eyes’) gibt es nichts zu mäkeln. Gegen Ende gratuliert Winston den Veranstaltern zu dieser metallischen Location. „Ich fühle mich, als ob ich gleich von einem Transformer aufgefressen werde!“ Nach den heftigen ‘Crushed’ und ‘Bottom Feeder’ fragt man sich, was da noch kommen soll.