Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

David Reece teilt gegen Accept aus

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Der aktuell bei Sainted Sinners als Sänger aktive David Reece kam als Nachfolger des 1987 gefeuerten Udo Dirkschneider zu Accept und nahm mit der Band EAT THE HEAT auf. Seine hohe Stimme stand im starken Kontrast zu Udos markantem Stil, was diesem Album enorm viele Diskussionen und große Ablehnung bescherte. Doch nicht nur das. Während der „Eat The Heat“-Tour kam es zu derart großen Differenzen mit Reece, dass sich die Band Ende 1989 schlussendlich auflöste.

🛒  EAT THE HEAT bei Amazon

„Das Ganze ist jetzt 30 Jahre her“, erinnert sich Reece in einem Interview, „doch ich habe sehr oft darüber nachgedacht, warum ich überhaupt bei Accept gelandet bin. Ich glaube, sie waren einfach nicht darauf vorbereitet, eine Wahl zu treffen. Accept wurden von ihrem US-Label in diese Richtung geleitet, das den Erfolg von Accept in Europa auch in die USA rübertragen wollte.

Und die Band fand es natürlich auch geil, berühmter und reicher zu werden, nur hatten sie unterschätzt, wie groß und wichtig Udo wirklich war. Jetzt haben sie Mark Tornillo, der genauso klingt wie Udo; eine Kopie. Aber leider haben die Jungs nie zugegeben, warum sie damals diese Entscheidung getroffen hatten. Doch ich bekam jede Menge Vorwürfe und Schuldzuweisungen ab“, beklagt Reece gegenüber The Classic Metal Show.

Parallelen zu Black Sabbath

Reece zieht sogar und nicht zu Unrecht Parallelen zu Black Sabbath, bei denen 1979 etwas Ähnliches geschehen war. „Als Ronnie James Dio zu Black Sabbath kam, war klar zu hören, dass er der deutlich bessere Sänger ist. Doch Ozzy war und ist eine Persönlichkeit. Und Dio sagte mal zu mir, als wir über Accept sprachen, dass es ihm genauso wie mir ergangen sei – auf einem höheren Level, natürlich.“

Zurück zu EAT THE HEAT, ist Reece auch enttäuscht darüber, dass Accept nie die Qualität dieses Albums wertschätzten. „Warum können sie es nicht einfach als Teil ihres Vermächtnisses ansehen? So oft habe ich Wolf Hoffmann sagen gehört, er wolle nicht über mich und diese Phase der Band-Historie reden. Aber weißt du was, Junge? Auch ich habe einige Kackplatten in meiner Diskografie. Aber das ist eine Geschichte, über die man reden kann.

Lästermaul bei Accept

Man muss nicht über die anderen herziehen, sondern kann auch sagen. Es war eine großartige Erfahrung, aber hat einfach nicht funktioniert. Wolf ist einer der besten Metal-Gitarristen der Welt und musste auf EAT THE HEAT einige beeindruckende Parts spielen. Und das kann ich auch gerne würdigen.“

Reece ist nach wie vor stolz auf die kurze Phase mit Accept, die ihm viele Türen öffnete und auch heute noch Tantiemen einbringt. Hoffmann hingegen erzählte immer wieder, wie wenig es menschlich mit Reece geklappt hätte und macht ihn sogar indirekt für den damaligen Absturz von Accept verantwortlich.

Apple Music Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Apple Music
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

teilen
twittern
mailen
teilen
"METAL HAMMER war eine Bereicherung für die deutsche Szene."

Das komplette Jubiläums-Interview mit Udo Dirkschneider findet ihr in der METAL HAMMER-Märzausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo! METAL HAMMER: Udo, lass uns direkt in das Jahr 1984 springen. Euer aktuelles Album damals war BALLS TO THE WALL (1983). War das aus deiner Sicht die stärkste Phase von Accept? Ich würde sagen, dass schon bei BREAKER (1981) alles auf dem richtigen Weg war, aber mit BALLS TO THE WALL begann wirklich die Weltkarriere. Dass über Nacht 120 Radiostationen in den USA unsere Lieder spielen, damit hat keiner…
Weiterlesen
Zur Startseite