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Deutschlands Konzert-Branche setzt „Brandbrief“ auf

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Seit Beginn der Coronapandemie hat sich das Problem zwar bereits angebahnt, so recht wollte allerdings niemand daran glauben. In der Hoffnung auf die Rückkehr zu einer „normalen“ Realität, in der Konzerte und andere Großveranstaltungen problemlos und ohne Coronainfektionsgefahr stattfinden können, blieb der Druck, dem Arbeitskräfte der Konzertbranche ausgesetzt sind, weitestgehend unbeachtet. Die Auffassung, dass nach der Pandemie alles wieder zum Alten findet, scheint unter aktuellen Gegebenheiten illusorisch.

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Eine Reihe von Veranstaltenden und Dienstleistenden warnt unterdessen vor einem „Domino-Effekt“ der Konzertbranche. Speziell während der Wintersaison müssen Live-Darbietungen bekanntlich auf Indoor-Lokalitäten beschränkt werden – zurzeit schlichtweg unmöglich. Durch den numerisch erschütternden Ausfall an Events sahen sich zahlreiche Angestellte gezwungen, die Branche zu wechseln. Ohne Personal wird es zunehmend problematisch, die Konzertkultur aufrechtzuerhalten. Erschwerend kommen die unsteten Coronamaßnahmen hinzu, die je nach Bundesland und Stadt variieren. Solange keine Sicherheit in jedweder Form garantiert werden kann, wird der Stillstand zum Status Quo.

Hoffnung für die Festival-Saison?

Die Erkenntnis darüber hält den wuchernden Event-Andrang allerdings nicht zurück. Während es schon jetzt hochkomplexe Expertise erfordert, alle bislang ausgebliebenen Konzerte zu koordinieren, stapeln sich neue und neue Termine bei den Spielstätten. Festivals erweitern ihre Line-ups teilweise schon um ein Zweifaches, und Bands veröffentlichen während der aktuellen „Kreativpause“ ein Album nach dem nächsten (dafür sind wir natürlich dankbar), wofür unter gewohnten Umständen allerdings vereinzelte Tourneen vorgesehen werden.

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BackToLive: Neue Chancen
CTS-Eventim Chef Klaus-Peter Schulenberg betonte Ende 2021 gegenüber der F.A.Z., dass etliche Konzerte vorsätzlich nicht für das erste Quartal im Jahr 2022 angedacht waren, weil Veranstaltende „anders als die Politik die Pandemie-Lage haben kommen sehen“. Nun ruht die Hoffnung auf den kommenden Sommermonaten, in denen Veranstaltungen unter freiem Himmel stattfinden sollen. Doch gerade hier grätscht der Personalmangel erbarmungslos durch. Etwa 50 Veranstaltende und Dienstleistende gaben kürzlich in einem „Brandbrief“ bekannt, welche Maßnahmen für eine den Umständen entsprechend funktionierenden Konzertkultur ergriffen werden sollen.

Der Call-To-Action an die Politik

Sowohl Unternehmen aus dem Eventim-Veranstaltungsnetzwerk als auch regionale Organisatoren wie die Frankfurter Batschkapp, die Agentur Landstreicher aus Berlin oder Prime Entertainment aus Köln zählen zu den Fordernden. Unter anderem wird die grundsätzliche Entbürokratisierung von vertraglichen Vorgaben bei Großveranstaltungen thematisiert. Auch die Entlohnung für geringfügig Beschäftigte in der Konzertbranche soll von 450 auf 1.200 Euro im Monat steigen. Außerdem wird eine „Kompensation von Personalmehraufwendungen“ sowie eine „Rückkehrförderung“ dringend gewünscht. Die Umsetzung der Forderungen, die an die jeweiligen politischen Kontakte gerichtet sind, muss zeitnah geschehen, damit einerseits für die Festival-Saison Hoffnung bestehen kann und andererseits nicht noch weitere Akteure der Branche in die Knie gezwungen werden. Laut dem Schreiben decken staatliche Ausfallversicherungen nämlich nicht die vollen Kosten.

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