Sicher, friedlich und neutral – so nehmen die meisten Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz ihre Heimat wahr, laut einer Studie aus dem Jahr 2018. Andere zählen präzise Uhren, heimische Schokolade und die unverwechselbare, bergige Landschaft zu den herausstechendsten Attributen. Was der Studie verborgen blieb: im Untergrund brodelt eine aufregende Metal-Szene. Es stimmt: Wenige assoziieren die Schweiz sofort mit Heavy Metal. Trotzdem prägten Bands wie Gotthard und Krokus, Messiah und Coroner das Genre in seinen frühen Stunden. Nicht nur Celtic Frost, Poltergeist, Samael und Eluveitie machten sich international einen Namen.
Im Folgenden gehen wir, neben zwei bekannteren Gruppen, im Besonderen auf einige Bands ein, die zum aktuellen Zeitpunkt im Metal-Untergrund der Schweiz aktiv sind – und nur darauf warten, auszubrechen.
Echolot: Destrudo
Seit 2014 gibt es Echolot – und noch immer ist die ursprüngliche Besetzung, bestehend aus Gitarrist Lukas Fürer, Bassist Renato Matteucci und Drummer Jonathan Schmidli, aktiv. Mit der am 2. Oktober anstehenden Veröffentlichung ihres dritten Studioalbums DESTRUDO besiegeln Echolot eine nunmehr sechsjährige Progression, die in einem beispiellosen Ausbruch monumentaler Kraft mündet. Zentral ist das Wechselspiel zwischen Sanftmut und Härte, zwischen Gefühlskälte und schmerzlicher Emotionalität. Dieses manifestiert sich beispielsweise im kontrastreichen Zwiegesang zu ‘Frozen Dead Star’.
Black Willows: Samsara
Anders als Echolot, die das an Deutschland angrenzende Basel ihre Heimat nennen, kommen Black Willows aus dem französischen Teil der Schweiz, genauer: Lausanne am Genfer See. Die Band trägt schleppend langsame Doom-Metal-Elemente in fernöstliche Klanglandschaften, repetitive Gesänge erinnern an durchdringende Mantras. Auch sie stehen kurz vor der Veröffentlichung eines neuen Langspielers, der bereits auf den Namen SHEMURAH getauft wurde und voraussichtlich noch diesen Herbst erscheint.