Das komplette Interview mit Mitbetreiber Hasche von der Rockfabrik Ludwigsburg findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Septemberausgabe.
Der Vermieter will den bestehenden Vertrag nicht verlängern – erstmals seit 1983. Ziemlich unerklärlich, findet der langjährige Mitbetreiber Wolfgang „Hasche“ Hagemann. Und mit dieser Meinung steht er längst nicht alleine da. Die einberufene Petition übertraf jegliche Erwartungen.
„Die Anteilnahme ist der Wahnsinn. Wir wären schon baff gewesen, wenn 5.000 Leute die Petition unterzeichnet hätten. Außerdem steht die gesamte Presse hinter uns – und längst nicht nur in Süddeutschland. Aber vor allem die Resonanz der Gäste der letzten 36 Jahre können wir nicht in Worte fassen. Wir wissen schon, dass wir hier einen besonderen Ort mit einer Altersspanne von 16 bis 67 haben.
Wir wissen, dass sich hier Menschen kennengelernt sowie auch geheiratet haben und mittlerweile ihre Kids mitbringen. Dennoch: Das ist einfach nur unglaublich.“ Hinzu kommen offizielle Statements von Axxis, den Scorpions oder Doro, die alle für diese Petition werben und ihren Support zum Ausdruck bringen.
Alexander Krull (Leaves’ Eyes, Atrocity)
„Mit Atrocity sind wir als Haus-Band in der Rofa quasi groß geworden. Die Rockfabrik ist unser Zuhause, unser Wohnzimmer, das Team ist unsere Familie, und wir treffen dort seit drei Dekaden unsere Freunde zum Abfeiern. Wir haben dort Ende der Achtziger geprobt, Konzerte gespielt, unsere „Support The Underground“-Festivals veranstaltet. Ohne die Rockfabrik Ludwigsburg wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Für die gesamte deutsche Metal-Szene ist die Rofa Ludwigsburg unglaublich wichtig und nicht wegzudenken.“
Ralf Scheepers (Primal Fear)
„Die Rockfabrik Ludwigsburg hat unser Genre seit den Achtziger Jahren nicht nur vertreten, sondern auch mit Live-Veranstaltungen gepusht und am Leben erhalten. Es wäre ein herber Verlust für die Gegend und deren Kultur, wenn es die Rockfabrik nicht mehr geben würde! Die Rockfabrik muss weiterleben! Unterschreibt die Petition und lasst uns auf friedlichem Weg dafür kämpfen, dass der Mietvertrag für die Rockfabrik verlängert wird!“
Mat Sinner (Sinner)
„Die Rockfabrik war schon immer unser Zuhause; das Anlaufziel, um Spaß zu haben, Konzerte und Festivals anzuschauen und, wie in meinem Fall, auch über viele Jahre selbst dort zu spielen. Ich fände es unendlich traurig, wenn diese Institution wegbrechen würde. Ich will nicht über Details spekulieren, aber die letzten Wochen haben doch klar gezeigt, dass es sich für alle Beteiligten lohnt, noch einmal miteinander zu sprechen!“
[Beitrag vom 13.06.2019] Die Rockfabrik Ludwigsburg muss derzeit stark um ihre Existenz kämpfen. Das Problem, mit welchem sich die Location zur Zeit konfrontiert sieht, ist die Verlängerung des Mietvertrags. Trotz Bestrebungen der Betreiber sieht es so aus, als würde dieser nicht verlängert werden. Bislang wurde von Seiten des Immobilieneigentümers keine Bereitschaft dazu signalisiert.
Die Rockfabrik Ludwigsburg gibt es seit mittlerweile 36 Jahren – um ganz genau zu sein: seit dem 30. November 1983 und sie befindet sich mitten in einem Industriegebiet, wo es niemanden stört, wenn es doch mal etwas lauter wird. Dabei lockt die Location Rockfans aus ganz Deutschland zu sich und hat sich längst nicht nur einer Aufgabe verschrieben.
Zum einen ist die Rockfabrik eine Diskothek, in der Pop, Rock, Hardrock und Heavy Metal läuft, zum anderen aber auch ein Liveclub, in dem Bands spielen und ein Ort, der fest verankert im kulturellen Leben der Region Stuttgart und Ludwigsburg ist und an dem sich mittlerweile über Generationen eine Szene entwickelt hat.
Metallica-Gitarrist Kirk Hammett trägt auf dem Cover der MASTER OF PUPPETS-Platte ein Rockfabrik-T-Shirt, Acts wie Doro Pesch oder Motörhead traten hier auf. Es wurden Bands, Plattenlabels und andere Firmen gegründet und Konzertveranstalter machten hier erste Gehversuche. Mit der Schließung des Metal-Tempels würde es eine Menge enttäuschter Rockfans geben.
Um das zu verhindern wurde eine Petition ins Leben gerufen -> Hier könnt ihr unterstützen!