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Progressive Metal

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Progressive Metal zeichnet sich durch sehr komplexe Songstrukturen aus. Oftmals werden vielfältige Themen kunstvoll miteinander verbunden. Weitere Stilmittel sind häufige Breaks, Tempowechsel, komplexe Perkussion und Rhythmik. Dies setzt ein großes Können der Musiker voraus. Die Komplexität der Lieder macht sich auch in der Länge der Songs bemerkbar, die oftmals Überlänge haben. Lyrisch äußert sich die Komplexität und der hohe Anspruch der Musik in epischen Songtexten und kunstvoll durchdachten Konzeptalben, die bereits zu einem Markenzeichen des frühen Progressive Rock gehörten.

Queensrÿche und Operation Mindcrime: Die progressiven Achtziger

Bereits in den Siebziger Jahren kam es dank Bands wie King Crimson und Rush (2112, 1976) zu ersten Berührungen zwischen Progressive Rock und Heavy Metal. Aber erst seit der Mitte der Achtziger Jahre verbanden Bands wie Queensrÿche, Fates Warning oder Watchtower die beiden Stile dauerhaft miteinander. Watchtower (CONTROL AND RESISTANCE, 1989) bauten ihre Musik auf einem Fundament aus Thrash Metal auf und fügten diesem einen beabsichtigt kalt und distanziert wirkenden Sound sowie einen jazztypisch komplexen Aufbau hinzu.

Fates Warning (AWAKEN THE GUARDIAN, 1986) hingegen legten mit ihrem eher im Power Metal liegenden Wurzeln größeren Wert auf Melodie und Harmonie. Queensrÿche (OPERATION: MINDCRIME, 1988) wiederum verbanden ihren klassischen Heavy Metal mit orchestralen Elementen, um den Stücken dadurch eine größere Komplexität zu verleihen. OPERATION: MINDCRIME gehört zu den wichtigsten klassischen Progressive Metal-Alben.

Die Neunziger: Von Dream Theater bis Opeth

Aufgrund der Erfolge dieser Bands entstand Ende der Achtziger Jahre eine zweite Welle von Progressive Metal-Bands. Ausgelöst wurde diese auch durch das Dream Theater-Debüt WHEN DREAM AND DAY UNITY (1989). Dream Theater zählen bis heute zu den kommerziell erfolgreichsten Progressive Metal-Bands, was besonders dem Erfolg ihres Albums IMAGES AND WORDS (1992) zu verdanken ist. Zu den wichtigsten Gruppen der zweiten Welle zählen zudem unter anderem Tool (AENIMA, 1996), die vor allem mit ihrem unzugänglichen alternative-Sound begeisterten, Symphony X (THE DIVINE WINGS OF TRAGEDY, 1997), Threshold (EXTINCT INSTINCT, 1997) und Ayreon (INTO THE ELECTRIC CASTLE, 1998).

Abseits des klassischen Metal verbanden Bands wie Meshuggah (CONTRADICTIONS COLLAPSE, 1989), Opeth (ORCHID, 1994) oder Mastodon (REMISSION, 2000) weitere Elemente mit dem komplexen, progressiven Ansatz. Während Meshuggah vor allem auf in sich verwobene, hochkomplizierte Rhythmen setzen, die u.a. vom Jazz beeinflusst sind, lassen Opeth auf ihren ersten Alben starke Progressive-Einflüsse in ihrem Death Metal zu, was auf ihrem fünften Album BLACKWATER PARK (2001) zu einer untrennbaren Verbindung kulminiert.

Progressive Metal der Zweitausender

Nicht zuletzt prägen zudem Mastodon mit ihrem komplexen, stark von Sludge beeinflusten Sound eine moderne Form des Progressive Metal und sind spätestens seit ihrem Moby Dick-Konzeptalbum LEVIATHAN (2004) eine feste Szene-Größe. Auch die Mathcore-Aggressoren von The Dillinger Escape Plan (CALCULATING INFINITY, 1999) können dem modernen Progressive Metal zugerechnet werden.

Zum Ende der Neunziger Jahre nahm die große Popularität und der erstaunliche kommerzielle Erfolg des Progressive Metal wieder ab. Zurzeit ist es weitestgehend  ein Untergrund-Genre, das aber eine treue Anhängerschaft besitzt. Weltweit gibt es heute immer noch viele Neugründungen und auch die Popularität großer Bands wie Queensrÿche, Tool, Mastodon und Dream Theater ist in der Szene ungebrochen.

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