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Helloween: Kai Hansen wettert gegen Impfpflicht

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[Update vom 10.02.2022:] Auf Kai Hansens Statements, in denen er sich für seinen heiklen Kommentar unter einem Facebook-Beitrag von Alice Weidel entschuldigt, folgt nun auch eine Stellungnahme seitens der restlichen Helloween-Mitglieder. Über ihre offiziellen Social Media-Kanäle distanziert sich die Band nachdrücklich vom Inhalt und der aus „Frustration“ begründeten Wortwahl Hansens. Betonen möchten auch wir in diesem Zuge, dass das Handeln eines Individuums nicht zwangsläufig das Gedankengut einer gesamten Gruppe widerspiegelt. Dennoch konnten inzwischen mildernde Umstände geschaffen werden. Es ist erfrischend, zu lesen, dass sich die Band – inklusive Kai Hansen – über den Fauxpas bewusst ist und diesen als solchen eingesteht. Und jetzt wieder zur Musik.

Helloween beziehen Stellung

„Uns, der Gemeinschaft der Band Helloween, tut es sehr leid, was unser Bandmitglied Kai Hansen ohne Weitblick aus aufgestautem Frust heraus ausgelöst hat. Es war eine unsagbar dumme Tat von ihm, sich zu Kommentaren auf rechten Seiten hinreißen zu lassen. Wie auch Kai bereits in seinem Statement mitteilte, in welchem er sich entschuldigte, möchten wir als Band nochmal ausdrücklich betonen: Wir sind keine politische Band und distanzieren uns ganz besonders von der AfD und jeglicher rechten Gesinnung.

Keiner von uns – auch Kai nicht – hat auch nur den Hauch einer Sympathie für diese Partei! Wir Band-Mitglieder sind extrem verärgert über diese Situation, denn keiner von uns möchte in ein ‚rechtes‘ Licht gerückt werden. Bitte kreidet den Fehler eines Individuums nicht der Band als Gemeinschaft an! Wir sind Musiker und lieben das, was wir tun mit ganzem Herzen und können es nicht erwarten, mit allen Fans bald wieder ‚united‘ zu sein!“


Statement von Kai Hansen

[Update vom 08.02.2022:] Am Wochenende hat Kai Hansen von Helloween ordentlich Schlagzeilen gemacht mit seinem Kommentar auf der Facebook-Seite der AfD (siehe Originalmeldung unten). Nach einer ersten Entschuldigung seinerseits dafür hat METAL HAMMER auf Nachfrage über sein Management ein exklusives Statement von Kai Hansen erhalten. Darin grenzt er sich klar und eindeutig von der AfD ab und begründet zudem sein persönliches Problem mit der Coronaimpfung.

„Es tut mir unendlich leid, was ich ohne Weitblick und einfach aus dem Frust heraus angerichtet habe“, gibt sich Kai Hansen einsichtig. „Ich distanziere mich von jeder politischen Partei, vor allem aber von der AfD. Es war eine unsagbar dumme Tat, in dieser Form auf der Seite etwas zu kommentieren. Der Frust, der mich als einer der Künstler, die sehr stark von dieser Pandemie betroffen sind, geleitet hat, ist sicher verständlich, war aber in der Form falsch. Ich habe einfach Angst vor der Impfung, da zwei Leute aus meinem Umfeld erwiesenermaßen an dieser verstorben sind.“


[Originalmeldung vom 07.02.2022:] In Neudeutsch ausgedrückt ist diese Entwicklung vom Wochenende ein totaler Cringe-Moment. Was ist passiert? Helloween-Sänger und -Gitarrist Kai Hansen hat einen wohlwollenden Kommentar auf der Facebook-Seite der AfD gepostet (siehe unten). Darin schimpft er auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die geplante Impfpflicht.

Aus Frustration und Wut heraus

Doch damit nicht genug: In seiner Rage schrieb Kai Hansen, Lauterbach müsse zwischen dem „totalem Untergang in die Nichtigkeit oder dem Endsieg mit ALLEN Mitteln“ wählen. Dass das Wort „Endsieg“ eine sehr negative Konnotation hat, war ihm gewiss klar. Es aber erstens überhaupt zu verwenden und zweitens unter einen Post der AfD zu schreiben — da muss schon einiges im Argen liegen. Zu dieser Einsicht kam Hansen immerhin auch selbst, weshalb er eine Entschuldigung hinterherschickte (siehe weiter unten). Selbige drehte sich jedoch allein um das Wort „Endsieg“. Zu seiner grundsätzlichen Meinung über Karl Lauterbach stehe er.

Denn für Musiker sei die aktuelle Lage in der Pandemie weiterhin sehr frustrierend (was natürlich hundertprozentig stimmt und auch nachvollziehbar ist!) — und eine Impfpflicht würde auch nichts daran ändern. Genau in diesem Punkt dürften die Einschätzungen jedoch auseinandergehen. Denn eine Impfpflicht würde die Impfquote erhöhen, was bedeutet: Das Coronavirus kann sich schwerer ausbreiten oder wird weniger gefährlich, die Zahlen von Infektionen und Erkrankungen fallen, das Gesundheitssystem wird entlastet und Lockerungen werden denkbar (verknappt ausgedrückt). Insofern ist eigentlich das genaue Gegenteil der Fall: Karl Lauterbach stünde so gesehen auf der Seite der Musiker.

Ob und in welcher Form eine Impfpflicht in Deutschland kommt (andere Länder haben sie bereits; wieder andere konnten auch ohne Pflicht eine hohe Impfquote erreichen), wird derzeit (nicht nur) von Experten kontrovers diskutiert. Höchste Zeit jedenfalls, dass diese Pandemie zu einem Ende findet.

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