Tour-Rider sind längst in die Analen der Rock-Geschichte eingegangen. Van Halen sei Dank. Die Rocker forderten, dass die brauen M&Ms aus allen Schoko-Linsen heraussortiert werden. Slayer wollten einst 100 schneeweiße Ziegen, einen Halaal-Schlachter dazu Kühlschränke um das Ziegenfleisch aufzubewahren sowie vier schwarze Yoga-Bälle. War ne Verarsche, logo.
Ob Iron Maiden und Saxon hier in Sachen Größenwahn mithalten können? Beide Bands spielten am 28. Juni 1983 im Seattle – und forderten unter anderem folgendes ein. Die Briten wussten: Sie werden Durst haben. Und Hunger.
Daher standen auf dem Iron Maiden-Tour-Rider unter anderem:
- ein Kasten Löwenbräu
- ein Kasten Heineken
- zwei Kästen englisches Bier (Bass oder Sam Smiths)
- Smirnoff Red Vodka
- Beefeater Gin
- geschnittenes weißes Brot
- geschnittenes braunes Brot
- Marmelade
- Honig
- Erdnussbutter
- Obstsalat
- Thunfischsalat
- Müsli
- Milch
Steve Harris, Bruce Dickinson und Co. wussten folglich ziemlich genau, was sie einnehmen wollen. Fragt sich, ob bei jedem Konzert der gleiche Tour-Rider vorab eingereicht wird. Würde es nicht langweilig werden, immer die gleichen Frühstückskomponenten zu haben? Andersherum betrachtet ist es sicherlich besser, stets die gleichen Lebensmittel zu bekommen als gar keine. Und gewiss ist es auch möglich, dass Iron Maiden-Manager Rod Smallwood die Essenswünsche variiert.
Die Tour-Kollegen von Saxon hatten für jenen Juni-Abend 1983 auch einen Tour-Rider vorbereitet und abgegeben. Biff Byford und Co. wünschten sich unter anderem:
- fünf Seifenstücke
- eine Flasche Remy Martin (Cognac)
- 24 Dosen Cola
- zwei Mülleimer
- eine halbe Gallone weißer Milch
- eine halbe Gallone Schokoladenmilch
- M&Ms und Snickers
- eine Dose Protein-Pulver
Alles in allem keine wirklich verrückten Wünsche oder Forderungen, oder? Für Achtziger Jahre-Verhältnisse dürfte das alles ziemlich zahme Ansprüche gewesen sein.