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METAL HAMMER: Zu euren frühen Signings zählen Between The Buried And Me, Caliban, Deadlock, War From A Harlots Mouth oder All That Remains, Bands aus dem modernen und Metalcore-Bereich. Warum erschien es dir sinnvoll, diese musikalische Bewegung federführend zu unterstützen?
Stefan Lüdicke: Es war die Musik, die ich selbst geil fand, und eigentlich nur schlüssig, diese dann auch zu veröffentlichen. Das ist heute noch immer so. Dass Metalcore derart explodieren würde und sich auf einmal Labels wie Century Media, Metal Blade oder Roadrunner für diese Musik und Bands interessierten, war ungeplant, aber auch frustrierend, weil Lifeforce mit diesen Playern zu keinem Zeitpunkt mithalten konnte. Ich muss aber sagen, dass insbesondere Century Media immer sehr respektvoll und unterstützend mit Lifeforce umgegangen sind.
Perlen
MH: Heute gilt Lifeforce als Heimat kleinerer, qualitativ guter Bands aus eher düsteren Bereichen. Wie entdeckst du heute spannende neue Bands, und was sollten diese mitbringen?
SL: Da sich mein eigener Musikgeschmack über die Jahre in verschiedene Richtungen weg vom Metalcore der Lifeforce-Anfangsjahre entwickelt hat, spiegelt sich das auch in den Bands wider. Es ist noch immer so, dass ich eigentlich nur Bands veröffentliche, die mich persönlich berühren. Das ist aus unternehmerischer Sicht sicher dumm, aber ich will nicht mit Bands arbeiten, hinter denen ich nicht mit hundert Prozent Herz stehe.
Da mein Geschmack breit gefächert ist und ich noch immer große Lust habe, neue Bands zu entdecken, landet immer wieder die ein oder andere Perle auf meinem Tisch. Mir ist wichtig, dass Bands hundertprozentig zu ihrem Schaffen stehen und nicht nur meinen, die Musik machen zu müssen, die gerade angesagt ist. Wenn beides zusammenkommt, ist das super, aber „Vermarktbarkeit“ kein ausschlaggebendes Kriterium. Wie gesagt: Unternehmerisch dumm, aber da komme ich wohl nicht mehr raus.
Krisen
MH: Ende 2024 hast du online auf die schwierige Situation für Labels wie Lifeforce hingewiesen. Mit welchen Herausforderungen hast du zu kämpfen?
SL: Eines der Probleme ist, dass sich Musik immer mehr zu einer Ware fast ohne Wert entwickelt – es geht nur noch darum, so viel wie möglich Content welcher Art auch immer zu produzieren. Das ging lange an der Metal-Szene vorbei, da es eine recht treue Anhängerschaft gibt. Die jetzt nachfolgende Generation konsumiert Musik in großen Teilen anders. Das fällt mir als kleinem Label langsam, aber sicher auf die Füße. Streaming wirft nicht im Ansatz genug ab, um den Betrieb eines Labels wie Lifeforce zu garantieren, und wir haben einen vergleichsweise großen Back-Katalog.
Zudem haben die diversen Krisen der letzten Jahre dafür gesorgt, dass die Leute sehr viel weniger Geld in der Tasche haben und – nachvollziehbar – zuerst bei Luxusthemen wie Kultur sparen, wozu auch Musik gehört. Gleichzeitig sind die Kosten für nahezu alles, was das Label betrifft, explodiert. Allein die Vinylherstellung kostet das Doppelte im Vergleich zu vor COVID. Das wirkt sich bei kleineren Auflagen viel mehr aus. Die Kostensteigerung kann ich nicht eins zu eins weitergeben; was hängenbleibt, wird immer weniger. Das macht das Wirtschaften sehr schwierig. Verbesserungen muss man selbst herbeiführen. Schön wäre, wenn Leute Musik direkt von Bands oder Labels kaufen würden. Wenn Streaming, dann lieber über Tidal als Spotify … Speziell Letzteres lässt sich aber kaum beeinflussen.
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