Zugegeben: Viel Metal war dieses Jahr nicht geboten beim Eurovision Song Contest (ESC). Ein Mü steuerten die australischen Prog-Rocker Voyager mit ‘Promise’ bei. Den Hauptteil der stählernen Präsenz lieferten die deutschen Vertreter Lord Of The Lost. Und ihr Stück ‘Blood & Glitter’ war auf jeden Fall eines der musikalisch hochwertigsten. Ansonsten machte noch Alessandra aus Norwegen mit ‘Queen Of Kings’ durchaus Laune.
Nicht massenkompatibel
Doch die Mehrheit der Menschen in Europa (und Australien sowie Aserbaidschan) scheinen leider keinen beziehungsweise einen sehr vom Pop-Mainstream geprägten Musikgeschmack zu haben — und fahren deshalb nicht auf Lord Of The Lost ab. Schon zu Beginn der Punkteverkündung setzte sich die schwedische Künstlerin Loreen mit ‘Tattoo’ an die Spitze der Rangliste. Und da ließ sich die 39-Jährige, die bereits 2012 den ESC mit ‘Euphoria’ gewann, nicht mehr vertreiben. Sogar die deutsche Jury vergab „deux points“ an Schweden. Letztendlich schaffte es Loreen insgesamt 583 Punkte einzufahren, der Zweitplatzierte Käärijä (‘Cha Cha Cha’) aus Finnland lag bei 526 Punkten, auf Platz drei mit 362 Punkten landete Noa Kirel (‘Unicorn’) aus Israel.
Nicht einmal unsere Nachbarländer Österreich und die Schweiz schenkten ‘Blood & Glitter’ zwölf Punkte. So weit draußen müssen Lord Of The Lost mit ihren Growls für den Ottonormalmusikkonsumenten gewesen sein. Lange sah es sogar so aus, als ob Deutschland keinen einzigen Punkt einfährt. Immerhin ganze 18 kombinierte Punkte aus den Juryabstimmungen und dem Publikumsvoting konnten Sänger Chris Harms und Co. auf ihrem Konto verbuchen. Nichtsdestotrotz sollten die Gothic-Metaller nicht auf die Idee kommen, ihre ESC-Teilnahme unter der Kategorie „Worst Case“ abzuspeichern. Besser sie bleiben beim olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“. Abgeräumt wird dann eben auf den einschlägigen Festivals.
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