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Mötley Crüe: 40 Jahre THEATRE OF PAIN

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Pink und Glitzer statt schwarzes Leder. THEATRE OF PAIN markierte für Mötley Crüe das Abwenden vom traditionellen Heavy Metal und den Schritt hin zu Glam Metal, den in den folgenden Jahren auch viele andere Bands wagten. Das Drittwerk der US-Amerikaner folgte jedoch einer alles andere als glamourösen Zeit im Leben der Musiker. Anlässlich des 40. Jubiläums wagen wir die Zeitreise zurück in die Achtziger.

Tödlicher Autounfall überschattet die Aufnahmen

THEATRE OF PAIN steht ganz im Schatten des 8. Dezember 1984. An jenem Abend fand eine von vielen rauschenden Partys statt, die bei Mötley Crüe nach dem großen Erfolg von SHOUT AT THE DEVIL (1983) an der Tagesordnung waren. Im Lauf des Abends tauchte ein aus der Sicht der betrunkenen Gäste und Gastgeber großes Problem auf: Es gab keinen Alkohol mehr. Um dies zu ändern, stieg der stark alkoholisierte Vince Neil gemeinsam mit dem Hanoi Rocks-Schlagzeuger Nicholas „Razzle“ Dingley in ein Auto und begab sich auf die kurvigen Straßen Hollywoods. Es kam, wie es kommen musste. Neil verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und rammte zwei andere Autos. Die Insassen des ersten Wagens blieben glücklicherweise unverletzt, die zwei Menschen im zweiten Fahrzeug wurden schwer verletzt. Neil selbst erlitt nur einige gebrochene Knochen, Dingley auf dem Beifahrersitz hatte jedoch keinen Schutzengel anwesend und überlebte die Kollision nicht. Er starb im Alter von 24 Jahren.

Sex, Drugs und Mötley Crüe

Da stellt sich die Frage, wie nur sechs Monate nach dieser Nacht ein neues Mötley Crüe-Album erscheinen konnte. Die Antwort ist einfach: Geld. Zwei Jahrzehnte später erzählte Neil in einem Interview mit der Zeitschrift Blender: „Nach Razzles Tod stellte ich einen Scheck über 2,5 Millionen US-Dollar wegen fahrlässiger Tötung aus. Ich hätte ins Gefängnis gehen müssen. Das wäre definitiv verdient gewesen, aber ich habe nur 30 Tage im Knast verbracht, wurde dort flachgelegt und habe Bier getrunken — wegen der Macht des Geldes. Das ist beschissen.“

Auch die anderen Band-Mitglieder hatten zu dieser Zeit ihre eigenen Probleme. Gründungsmitglied und Texter Nikki Sixx entwickelte eine starke Heroinsucht, die das Band-Mitglied in ihren Fängen hielt. Das ging sogar so weit, dass Gitarrist Greg Leon das Gerücht in die Welt setzte, dass Sixx gar nicht auf THEATRE OF PAIN zu hören sei. Laut ihm hätte Sixx einen externen Bassisten angeheuert, der für ihn die Spuren eingespielt habe. Diese Geschichte wurde jedoch nie offiziell bestätigt.

Weniger Heavy, mehr Glam

Das Mötley Crüe-Drittwerk schlug international ein. In den USA belegte es Platz sechs der Charts, in Deutschland landete es auf dem 44. Platz. Zehn Jahre nach Veröffentlichung erreichte es berreits den vierfachen Platinstatus. Es gab jedoch auch viele Stimmen, die sich gegen die Genre-Verschiebung der Band auflehnten. Das People Magazine kommentierte das neue Aussehen des Frontmanns sehr zynisch und nannte ihn „den heißesten wasserstoffblonden Zwitter am Head Banger-Horizont“. Dieser sah das alles jedoch sehr pragmatisch, wie Gitarrist Mick Mars im November 1985 in einem Interview mit Ear Of Newt erzählte: „Wir haben schon immer ein wenig anders ausgesehen als der Rest.

Jetzt trägt jeder einen Haufen Leder und Nieten, föhnt sich die Haare voluminös und so. Es wird also Zeit für uns, uns zu verändern, weil wir nicht im Mainstream feststecken wollen. Es geht nur darum, anders zu sein.“ Auch Sixx teilte diese entspannte Perspektive, wie er The Guardian berichtete: „Ich mag es, gut auszusehen, also trage ich Make-up. Scheiße, Präsident George Washington hat eine Perücke und Schminke getragen. Kommt schon, wenn er das kann, kann ich es auch.“

Das sahen weltweit viele Mötley Crüe-Fans genauso. Die folgende Tournee dauerte acht Monate und startete mit vier Konzerten in Tokio. Die reichten jedoch nicht aus, sodass die Veranstalter ein fünftes ergänzen mussten. THEATRE OF PAIN wurde offiziell dem verstorbenen Dingley gewidmet und markiert bis heute zu Recht den Beginn der aufstrebenden Glam Metal-Karriere von Mötley Crüe.


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