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My Dying Bride: Andrew Craighan zieht erste Bilanz

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Wegen des Zerwürfnisses zwischen Aaron Stainthorpe und My Dying Bride musste kurz nach der Veröffentlichung des aktuellen Albums A MORTAL BINDING ein Ersatz am Mikrofon her. Immerhin sollte das neue Material auch live präsentiert werden. Im Dezember 2024 kündigte die Band schließlich an, dass für die geplanten Auftritte kein Geringerer als Mikko Kotamäki (Swallow The Sun) diesen Posten einnimmt. Gitarrist und Begründer Andrew Craighan zieht ein erstes Resümee.

Überraschende Professionalität

In Kürze haben My Dying Bride einige Shows in China und Australien. Für das australische Magazin Heavy Grund genug, Andrew Craighan zum Interview einzuladen. Zunächst erzählt der Gitarrist nochmal, wie es überhaupt zur Zusammenarbeit kam. „Er wurde ausgewählt, weil wir plötzlich ohne Sänger waren, wenn man das so sagen kann. Ich muss zugeben, wir wussten nicht, wie groß Aarons Soloambitionen waren – sagen wir es mal höflich –, was ich aber irgendwie verstehe.“ Anstatt in direkten Kontakt miteinander zu treten, erfuhren beide Parteien über die sozialen Medien und Interviews von den jeweiligen Vorhaben. Natürlich wird sich das nachträglich vorgeworfen.

Ohne die ganze Geschichte erneut aufzuwärmen: Es musste ein Ersatzsänger her. Einige Mitglieder der Band seien Swallow The Sun-Fans, zudem sei deren frühes Schaffen von My Dying Bride beeinflusst worden. Also sei Mikko Kotamäki die erste Wahl gewesen. Schließlich kenne Kotamäki nicht nur die Musik, sonder auch „das Ethos“ von My Dying Bride. „Er wird keinen Größenwahn haben, denn er weiß, woher wir kommen und wo wir gerade stehen.“ Noch Wichtiger: „Sein Stimmumfang entspricht genau unseren Anforderungen.“ Also wurde der Sänger eingeladen und er „sagte einfach ja“. Es folgten gemeinsame Proben, die „wirklich etwas ganz Besonderes“ waren.

Intern scheint die Chemie also gerade zu stimmen, wie Craighan ausführt: „Er hat einen sehr trockenen Humor – einen phänomenal trockenen Humor. Aber er ist auch sehr professionell – so sehr, dass wir ziemlich schockiert waren. Wir dachten: ‘Oh, verdammte Scheiße! Wir müssen jetzt professionell werden. So sieht Professionalität aus.’ Wir waren auf nichts davon vorbereitet. Also haben wir uns alle ein bisschen angestrengt. Und es funktioniert einfach.“ Ihm zufolge waren die bereits absolvierten Shows ein Erfolg. „Es waren seltsame Anfänge und wir waren uns nicht wirklich sicher, was dabei herauskommen würde, aber es war großartig. So werden wir also weitermachen, bis wir fertig sind.“ Wie es nach den Konzerten weitergeht, ist noch nicht bekannt.

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Heidi Skrobanski schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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