Im Zuge des derzeitigen Zirkus‘ um das legendäre Schwarze Album von Metallica wurde auch Kiss-Gitarrist und -Frontmann Paul Stanley interviewt. Im Gespräch mit dem britischen Classic Rock-Magazin fragte der 69-Jährige rhetorisch: „Wie könnte man kein Metallica-Fan sein?“ Alsdann holte Stanley ein wenig aus und erzählte, wie Kiss zum ersten Mal auf James Hetfield und Co. aufmerksam wurden.
Keine Grenzen
„Eric Carr [ehemalige Kiss-Schlagzeuger, der 1991 starb — Anm.d.A.] war derjenige, der Metallica in unsere Gefilde brachte. Und er machte das um einiges früher — in den frühen, frühen Tagen von Metallica. Doch wenn es darum geht, ein weltweites Phänomen zu werden, würde ich sagen, dass das Black Album dies vollbracht hat. ‘Enter Sandman’, dieser Song hat wahrlich den Schalter umgelegt. Er hat etwas verändert. Das Lied behielt den Schneid, die Leidenschaft und die Rohheit davon bei, was sie bis zu diesem Punkt gemacht hatten. Aber es schaffte es, es auf eine Art zu verpacken, die eine großflächigere Anziehungskraft hatte.
Es war kein Zufall, dass Bob Rock die Platte produziert hat. Er wurde zu dem Ansprechpartner dafür, den kommerziellsten Aspekt des Sounds einer Band zum Vorschein zu bringen — ob wir nun über Metallica oder The Cult reden. Doch das Wichtigste, wenn man eine Band oder kreative Person ist, ist, das zu machen, was man will. Hut ab dafür. Wo Metallica seit dem Schwarzem Album hingegangen sind, in Anbetracht ihrer Anfänge, ist geradezu fantastisch. Ihre Anziehungskraft wurde riesig — und zwar in Großbuchstaben, weil sie Grenzen überschritten haben. Das ist immer ein großes Plus.“