Mit der Erfahrung von mittlerweile 26 Jahren Band-Geschichte machen sich Aborted an ihr elftes Album – dabei ist Reibeisen-Growler Sven de Caluwé zwar das einzige verbliebene Originalmitglied, doch der mittlerweile zum Quartett geschrumpften Truppe wohnt der Aborted-Sound inne wie der Kuh die DNS-basierte Fähigkeit zum Wiederkäuen. Dabei sind Aborted jedoch weit davon entfernt, sich stumpf zu wiederholen – vielmehr ist ihre Karriere einer steten Entwicklung unterworfen. Das trifft auch auf MANIACULT zu, denn zum einen vertieft und verstärkt die Band hier ihren Status quo mit einem ultraharten Sound, der extremsten Death Metal zwischen Hyperspeed und zwingenden Headbang-Attacken vereinbart.
🛒 MANIACULT bei AmazonAuf der anderen Seite lassen sie aber auch wieder neue Elemente einfließen: Seien es düster-atmosphärische Parts oder auch angeschwärzte Raserei mit Maschinengewehr-Drumming, die einige Black Metal-Kapellen wie Hinterhof-Sleaze-Rocker wirken lassen: Aborted lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um ihren Hang zur Extremität auszuleben. Brutal auch ‘Ceremonial Ineptitude’, das mit Gangshouts und einem Breakdown-Riff fiesester Kajüte aufwartet. Eine Überraschung stellt ‘Dementophobia’ dar, das unglaublich stark nach Carcass klingt. Ein besonderes Lob geht an den Sound von Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner, denn diesen akustischen Irrsinn so hart und gleichzeitig so transparent klingen zu lassen, ist durchaus ein Husarenstück.
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