Acranius können was, das lässt sich nicht leugnen. Was es allerdings schon auf dem vorherigen Werk zu bemängeln gab, setzen die Rostocker mit ihrer vierten Platte konsequent fort: Bereits ab dem zweiten Stück macht sich das Gefühl bemerkbar, man habe die gesamte Tracklist schon gehört. In manchen glücklichen Fällen schaffen es Bands dieser Art, jenes Gefühl zu brechen, indem sie für Unerwartetes sorgen. Hierzu gesellen sich Acranius leider nicht. Zu hören sind zehn bis zur Apokalypse ausgeartete Death Metal-Killer. Durch die monströsen Growls, das rasende Schlagzeug und die dermaßen tiefen Saiten, dass man sie vor seinem inneren Auge schon auf dem Boden schleifen sieht, erzeugen diese auch durchaus eine ernst zu nehmende Gewalt, vor der man sich zunächst in Acht nehmen möchte.
🛒 MERCY DENIED bei AmazonAb der 50. Wiederholung des gleichen Stilmittels kann einem jedoch kein Gebrüll und kein Breakdown mehr etwas anhaben. Um von seiner Formel abzuweichen, scheint das Quintett entweder nicht das Interesse zu haben oder nicht dazu in der Lage zu sein. Am Ende bleibt ein Album, dass zwar brutal klingt und auch gut produziert ist, im Regal jedoch verstauben wird.
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