Auf dem Papier verspricht ‘Agony’ einen absoluten Höllen-Trip, und rein visuell kann das Spiel dieses Versprechen einlösen. Das beinahe ausschließlich in Rot- und Schwarz-Tönen gehaltene ‘Agony’ nimmt optisch kein Blatt vor den Mund und zeigt explizit Gewalt sowie sexuelle Szenen. Egal, ob auf Stacheln gespießte Menschen, Sex zwischen Dämonen, Berge von Leichenteilen – die Hölle in ‘Agony’ sieht aus wie ein interaktives Cannibal Corpse-Platten-Cover.
Doch so detailliert die Welt gestaltet ist, so schludrig ist das Gameplay. Als gesichtsloser Akteur wird man zu Beginn des Spiels unsanft in die Hölle verbannt. Wieso, weshalb, warum, wird im Lauf des Spiels etwas deutlicher, jedoch bleibt die Geschichte wenig hängen, denn man ist von Anfang an damit beschäftigt, in Labyrinth-ähnlichen Abschnitten zu überleben. Dazu heißt es, sich rechtzeitig vor höllischen Kreaturen wie Dämonen oder Succubi in dunklen Ecken zu verstecken. Und von diesen gibt es sehr viele im Spiel – so viele, dass man oft nach dem richtigen Weg suchen muss und es dadurch immer wieder auf „Trial & Error“-Situationen hinausläuft.
Vermeintliche Verstecke können sich als normaler Weg entpuppen, auf dem man von den Dämonen erfasst wird. Ein dunkles Leveldesign ist super, aber in diesem Fall haben die Entwickler übertrieben. Sobald man getötet wird, verlässt die eigene Seele den Körper und man hat als eine Art Geist die Möglichkeit, sich einen neuen Wirt zu suchen. Welche anderen Körper als Wirt funktionieren und vor allem, wie man deren Körper übernimmt, wird nicht erklärt.
Bugs aus der Hölle
Also auch hier immer wieder Fehlversuche und Frustmomente, wenn ein Abschnitt neu geladen wird. Hinzu kommen einschneidende Bugs, die Gegner direkt vor einem erscheinen lassen, Abstürze, fehlerhafte Soundfiles und vieles mehr. Wer sich davon und dem monotonen Gameplay nicht abschrecken lässt, bekommt eine blutrünstige und spannend gestaltete Welt geboten.
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