Dass Ahab in wenigen Songs unendlich viel sagen können, haben die deutschen Funeral-Doomer mit ihren bisherigen drei Alben, nicht zuletzt THE GIANT (2012), eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Für THE BOATS OF THE GLEN CARRIG ließ sich das Quartett vom gleichnamigen Seemannsgruselroman des englischen Autors William Hope Hodgson inspirieren. Das Werk führt mit unbarmherziger Hand durch Phasen der Unsicherheit und zeigt dem Hörer zugleich Ausbrüche tiefster Verzweiflung (`The Thing That Made Search´), stets eindrücklich untermalt von Drostes abgründigen Growls im Wechsel mit seinem anklagenden Klargesang.
Von einer musikalischen Verarbeitung des Spuks nehmen Ahab dagegen Abstand – im Fokus stehen stattdessen aus düsteren Emotionen und wuchtigen Riffs gewebte Klangteppiche, die den Hörer ans Geschehen fesseln und nur von überschwappenden Aggressivitätsschüben (`To Mourn Job´) oder rauschhaften Eruptionen (`Like Red Foam (The Great Storm)´) unterbrochen werden.
Letzteres markiert trotz seiner „Kürze“ (etwas über sechs Minuten) den emotionalen Höhepunkt der Platte – hier spielen Ahab ihre tief ins Mark dringende, entfesselte Macht zur Gänze aus, um sich mit `The Weedmen´wieder in tiefste Tiefen des unsteten Ozeans zurückziehen. Eine hochklassige Stunde Schwermut, die natürlich am Stück konsumiert werden will.
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