Es gibt sie, die Reunions, die Sinn ergeben. Akercockes Rückkehr ist solch ein Fall. Die Londoner Black-Deather haben nicht nur gefehlt – sie haben auch noch mehr beizutragen als „nur“ ein neues Album. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würden sie uns noch etwas mitgeben wollen, als wäre ihre Mission noch nicht zu Ende. Und so ist RENAISSANCE IN EXTREMIS in gewisser Hinsicht eine Art Best Of mit neuen Songs geworden. ‘First To Leave The Funeral’ etwa bringt die harsche Intensität der Frühphase wieder aufs Parkett, während der Opener ‘Disappear’ bis in extreme Prog-Gefilde ausufert, gesanglich wie instrumental.
Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich RENAISSANCE IN EXTREMIS, wobei es nie so ist, dass ein Song klar einer Stilistik zuzuordnen ist. Vielmehr sind alle Stücke in sich kleine Wandlungsmonster, die überraschen, verschrecken und verstören – aber eben dennoch stets auf den Punkt zurückkommen. Jason Mendoca hat im Vorfeld gesagt, dass er mehr Positivität bei Akercocke sieht. Irgendwie stimmt das auch, und zwar in dem Sinn, dass man nie das Gefühl habt, hier liefe eine Show ab. Musik direkt aus dem Bauch, von ganzem Herzen. Braucht man unbedingt.