Was, nur vier Punkte für die neue Altarage? Ich hör’s schon schreien, aber lasst mich betonen: An mangelnder Sympathie liegt es nicht. Tatsächlich eilt der baskischen Entität (vier namenlose Player, stilvoll mit Hoodies und Tüchern verhüllt) ein exzellenter Ruf voraus. Ihr Demo MMXV und das NIHL-Album versetzten Fans alles abgrundtief Rasenden in Ekstase: Waaahnsinn, diese ungeheure, maximale Verdichtung an der Schwelle von Black und Death, dieser abweisende Monolith aus Granit und Schimmel!
Aber vielleicht war damit auch schon alles gesagt? Vielleicht lassen sich solche Komplexität, Dichte und Seelenzerquetschung – zumal im Fahrwasser von Portal und Abyssal – nicht beliebig wiederholen, geschweige denn: steigern? Natürlich liefern Altarage; im Kern ist das Qualitätsarbeit, aber die Highlights sind dünn gesät. Opener ‘Incessant Magma’ und Closer ‘Barrier’ haben noch diese Note von Druck und Unnachgiebigkeit, da wird mit präzisem Sadismus und Lust an der Verstörung gearbeitet…
Aber zwischendrin überkommt einen immer wieder mal das Gähnen. Dann stehen Tracks wie ‘Weighteer’, ‘Orb Terrax’ oder ‘Fold Eksis’ auf der Stelle und prügeln durch, das Rattern eines Güterzugs auf dem Weg in die Hölle. Nach 36:44 Minuten ist alles vorbei und man selbst unentschieden: noch mal hören, oder…? Immerhin: Der Reiz ist da.