Ausgehfreudigen Berlinern dürften Ancst schon öfter live begegnet sein – schließlich lässt das 2011 gegründete Kollektiv keine Chance aus, seine Wut auf die Bühne zu bringen (etwa mit King Apathy, mit denen 2017 eine Split-EP veröffentlicht wurde). Diese Erfahrung hört man dem zweiten Studioalbum des Quintetts deutlich an: Auf GHOSTS OF THE TIMELESS VOID kreieren Ancst ein durchschlagendes, pechschwarzes Bollwerk aus Black Metal, Hardcore und Punk (Eigenbezeichnung: „Blackened Crust“) und berserkern sich krächzend durch ihre Emotionen angesichts aktueller sozialer und politischer Probleme (unbarmherzig rasend: ‘Unmasking The Imposters’ bis ‘Quicksand’).
Am Klang des hölzernen, mittlerweile jedoch von einem Menschen gespielten Schlagzeugs darf gearbeitet werden; davon abgesehen überzeugt das eindringliche Manifest mit stimmigen Songs, purer Hingabe und roher Brachialität, welche melodische Farbtupfer, eine unheilvolle Sprecherin (‘Revelation Of Deformity’, ‘Republic Of Hatred’) und das atmosphärisch-verhaltene ‘Dysthymia’ durchbrechen. Ein Album, das zwei Welten miteinander vereint, vielleicht genau daran beständig wächst – und unbedingt live erlebt werden will!