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Baroness GOLD & GREY

Alternative Metal, Nuclear Blast/Warner (12 Songs / VÖ: 14.6.)

5.5/ 7
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Nachdem Sänger, Gitarrist, Multiinstrumentalist und Cover-Künstler John Dyer Baizley seine Baroness mit YELLOW & GREEN (2012) einst aus dem Sludge-Metal-Sumpf gezogen und mit PURPLE (2015) noch ein Stückchen weiter in alternativen Metal- und Rock-Zirkeln etabliert hatte, folgt in Form von GOLD & GREY der wohl abschließende Teil jenes ursprünglich mit dem RED ALBUM (2007) begonnenen Kolorierungskonzepts. Auf den ersten Höreindruck fällt es Baroness diesmal schwerer als sonst, Farbe zu bekennen.

Zumindest hinterlässt die mit ihren 17 Titeln – darunter ein paar atmosphärische bis schrullig-schöne instrumentale Interludien – recht üppige Materialschlacht zunächst einen etwas wirren und weniger kohärenten als eingängigen Eindruck. Liegt dies eventuell daran, dass es für Neugitarristin Gina Gleason (die zuweilen mit schönem Satz-Backgroundgesang zu bestechen weiß) das erste und auch für die Rhythmussektion aus Nick Jost (Bass) und Sebastian Thomson (Schlagzeug) erst das zweite Baroness-Album ist? Wohl kaum, dürfte das musikalische Zepter und damit die kreative Direktive doch (weiterhin) in Baizleys Hand liegen.

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Auch ist der Produzent keine neue Variable, war Dave Fridmann (The Flaming Lips, Mercury Rev) doch bereits für die PURPLE-Platte zuständig. Was das fünfte Baroness-Album zunächst sperrig erscheinen lässt, entpuppt sich bei näherer Auseinandersetzung als Stärke der Scheibe: GOLD & GREY blickt eher reflektierend auf die bisherige musikalische Reise der Band zurück, als noch weiter den Weg des immer geringer werdenden Widerstands zu gehen. Als Baroness-Bestandsaufnahme vereint diese Platte dann auch frühere Borstigkeit mit der neueren Stiloffenheit und dem fortwährenden Experimentierwillen. ‘I’m Already Gone’ etwa wirkt in seiner Melodieführung und Baizleys passender Pathosphrasierung wie der verlorene und härteste Track von Depeche Modes 1997er-Album ULTRA.

‘Throw Me An Anchor’ verquickt Prog-Punk-Attitüde mit Pop-Gespür-Refrain, während ‘I’d Do Anything’ Assoziationen zu Trent Reznor-typischen Balladen-Arrangements der Mittneunziger hervorruft. Fast schon sakral gestaltet sich ‘Emmett – Radiating Light’, welches gekonnt mit hallenden Choralgesängen und filigranen Folk-Elementen liebäugelt. ‘Broken Halo’ hingegen, ein progressiv nach vorne preschender und dennoch hochmelodischer Brocken von einem innovativen Alternative-Rocker, könnte es auch auf sich allein gestellt schaffen, den Hymnenquotienten des Albums zu erfüllen. Und einem Stück wie ‘Borderlines’ gelingt es indes, nicht nur die pulsierendste Bassspur dieser Platte zu präsentieren, sondern partiell auch einen Gitarrenfuß in Thin Lizzy-Terrain zu setzen.

GOLD & GREY zeichnet sich – genau wie sein Titel verspricht – durch ein Wechselbad aus glänzenden, aber auch etwas verhangeneren bis tristeren Momenten aus, das seinen Hörer in seinem komplexen Detailreichtum stets herausfordert. Ist GOLD & GREY nun also ein durchschnittliches, gutes oder gar doch überragendes Baroness-Album? Fragt mich das in zehn Jahren noch mal…

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