Während ein Stück Pita ohne Gyros und andere Leckereien schon locker 500 Kalorien auf die Uhr bringt, legen die Athener von Bio-Cancer in Sachen Nährwert aus Hellas gleich noch ein bisschen nach. Denn ihr Sound ist fett, wuchtig und macht den darbenden Thrasher satt und zufrieden. Griechenland hat nicht nur in Sachen Demokratie und Philosophie eine bewegte Geschichte, sondern auch, was die härteren metallischen Töne angeht.
Man denke nur an die kultigen Flames (SUMMON THE DEAD von 1988!), Acid Death, Suicidal Angels oder die jüngeren Insidead. Bio-Cancer setzen dabei in erster Linie auf Gas, Gas, Gas am Pedal, ratternde Doublebass, schnelles Riffing mit zaghaften Obertönen (alte Kreator und so), Gangshouts und was man sich sonst noch von einer energischen, kompromisslosen Thrash-Platte wünscht. Was TORMENTING THE INNOCENT allerdings aus der Masse herausstechen lässt, sind die völlig abgedreht gekeiften Vocals von Schreihals Lefteris, der zur Not auch bei jeder Black Metal-Band aushelfen könnte. Bösartig!
Durchaus gelungene, weil für Abwechslung sorgende Melodieausbrüche wie beim epischen Beginn von ‘F(r)iends Or Fiends?’ bleiben eine Ausnahme. Im Großen und Ganzen wird hier mit der groben Thrash-Kelle die Kellertür zugemörtelt. Und du bleibst drin sitzen, ‘Obligated To Incest’, die ‘Chemical Castration’ (Knüppel auf, äh, aus dem Sack!) erwartend. Da hilft nur ausflippen und headbangend die Mauer einreißen. Mit Bio-Cancer ist das machbar.
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