
Kurt Cobain, Jim Morrison, Amy Winehouse – die Liste der mit 27 Jahren verstorbenen Musiker ist lang genug, um einen Namen für dieses Phänomen zu finden: Der „Club 27“ inspirierte die Hard Rock-Band Brunhilde zu ihrem zweiten Album, doch beim Titel hört der Bezug auch schon wieder auf. Statt von Rock-Stars erzählen die Fürther lieber Geschichten normaler Menschen. Ein verunglückter Rennfahrer und ein gefallener Soldat sind zwei der Helden dieser Konzeptplatte. Trotz Todesthema klingt sie nicht traurig: 27 hat Power, Sängerin Caro Loy haucht den Songs mit ihrer kratzigen Stimme eher Leben ein, als dass sie in Trauerstimmung verfällt. Zum rauen Ton gibt es energische Unterstützung, die ersten Songs preschen nur so an einem vorbei. Hier Metal, dort Punk, und ‘The Winner Takes It All’ fällt durch elektronische Elemente auf. Es wird viel angeboten – und alles gut ausgeführt. Brunhildes kraftvolle Art erinnert an In This Moment (‘Girl With 1000 Scars’) oder Halestorm (‘Friendly Fire’). Nur zum Schluss büßt 27 seine Energie ein. Das The Doors-Cover ‘The End’ spielt tatsächlich auf den „Club 27“ an und wäre ein ebenso passender runder Abschluss gewesen wie das danach folgende gesprochene Outro, das einen Bogen zum ähnlich gestalteten Intro schlägt. Der letzte Titel ist allerdings eine schnelle Version von ‘House Of The Rising Sun’, die mit dem Schlussgefühl bricht. Trotz starkem Anfang steht sich 27 am Ende selbst im Weg.
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