Der Anspruch: Die Lücke zwischen Mittelalter-Rock und Symphonic Metal kompetent zu schließen. Die Realität: Ein Klangbild, das teilweise Assoziationen zu Coronatus auf Helium heraufbeschwört. Vor allem, wenn die band-interne Sopranistin vollständig von der Leine gelassen wird.
Diverse Freilaufwarnungen gefällig? Wer Cella’Door also bei dem dezent überladenen Symphonic-Rocker ‘Augenblick’, der gefühlten Musical-Adaption ‘Das Ritual’ oder dem etwas konfusen Titelstück über den Weg läuft, ist quasi selbst schuld. Ansonsten ist bei dem gemischten Septett alles im moosgrünen Bereich und erinnert an Faun im Kriegs-Outfit (‘Nach der Schlacht’), gemäßigte Arkona-Seelenkrauler (‘Kojo No Tsuki’) oder sogar an ein individuell gestaltetes Soundtrack-Epos (‘Die Engel’).
Fazit: Falls die Label-Debütanten diese roten Fäden konsequent weiterspinnen und ihr Sound-Gewand noch etwas aufpolieren, stehen die Chancen für eine gleichberechtigte Anspruch/Realität-Koexistenz gar nicht mal so schlecht.