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Coheed And Cambria VAXIS III: THE FATHER OF MAKE BELIEVE

Progressive Rock, Virgin/Universal (14 Songs / VÖ: 14.3.)

5.5/ 7
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Gut, dass man Coheed And Cambria-Alben folgen kann, ohne in der verwinkelten Science-Fiction-Comic-Hintergrundgeschichte firm zu sein. Gut, dass man Coheed And Cambria-Songs folgen kann, ohne eine Musikhochschulausbildung abgeschlossen zu haben. Anders gesagt: Obwohl die Band in ihr elftes Album erneut derart viel packt, bleibt sie jederzeit zugänglich und lädt dazu ein, auf hauchzarten Melodien, prächtigen Riffs und übergroßen Refrains zu gleiten, um bei Gefallen tief und tiefer in ihre kom­plexen Gebilde abzutauchen. Obendrein bauen die US-Amerikaner über die 14 Songs hinweg eine durchgehend unterhaltsame Dramaturgie auf und brillieren im Genre-Spagat: Um den Kern aus ­Progressive Rock, Post Hardcore und Emo schwirren die Ausläufer Hardcore, Pop und Hard Rock. Das knallt vor allem im Mittelteil von VAXIS III: THE FATHER OF MAKE BELIEVE: ‘Blind Side Sonny’ ist ihr härtester Song in über 25 Band-Jahren; aggressiv polternder Punk trifft Grunge trifft Riff-Rock. ‘Play The Poet’ führt die Idee ergänzt um Drum’n’Bass-Sounds weiter und in einen heftigen Metalcore-Breakdown.

Auf der anderen Seite des Spektrums fährt ‘Someone Who Can’ die vollen AOR-Geschütze auf, schillert ‘One Last Miracle’ in schönstem Eighties-Neonlicht, und erinnert ‘So It Goes’ mit schmachtenden, warmen Gitarren und feierlichen Synthies tänzelnd an The ­Beatles. In der Coheed And Cambria-Kernkompetenz überzeugen vor allem das aufbrausend-rockige ‘Goodbye Sunshine’, ‘Searching For Tomorrow’ mit seinem neoklassischen Gitarrenmotiv, das Muse-artig verschrobene ‘Welcome To Forever, Mr. Nobody’ und ‘The Flood’ mit seiner Melodie zum Niederknien. Dass kaum ein Song als klarer Über-Hit heraussticht, ist dem hohen Grund-Niveau geschuldet und dem, dass die Refrains auf anderen Alben sogar noch stärker waren.

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