Die Niedersachsen Dawn Of Disease haben mit ihrer fünften Platte Großes vor: PROCESSION OF GHOSTS protzt nicht nur mit tollem Artwork und neuem Band-Logo, sondern auch einer weiteren Öffnung im melodischen (aber weiterhin wüsten und tief intonierten) Death Metal des Quintetts um Gründer und Growler Tomasz Wisniewski. Mehr Atmosphäre, mehr Einflüsse und Details, vor allem aber mehr hymnische Passagen, die Fans von Amon Amarth bis Kataklysm ans Herz zu legen sind. In die Vollen geht in dieser Disziplin etwa der Titel-Track, in dem mächtige Melodien und schiere Brutalität derart unwiderstehlich aufeinanderprallen, dass der Hörer fast überrollt wird.

Weitere Höhepunkte finden sich im emotionalen ‘May The Waves Take Me’, dem hymnisch-hellen ‘Where The Clouds Reach The Ground’ sowie dem strukturell interessanten ‘Autumn Days’ – wobei das (inklusive Anhang) über 50-minütige Opus seinen Klammergriff kaum lockert und spätestens ab Durchgang zwei stetes Mitnicken garantiert. Daran schließen sich übrigens auch die Bonustracks an – speziell ‘In Death We Blast’ hätte einen Platz auf dem regulären Werk verdient gehabt. Doch ganz egal – schließlich ist ­PROCESSION OF GHOSTS in dieser wie jener Version ein intensives, episches Erlebnis.