DEATHGASM dauert zwar nur 82 Minuten, die haben es aber in sich: In einem kleinen Nest gründen drei vom Leben frustrierte und von den Schulkameraden gepeinigte „Metal-Freaks“ (u.a. Milo Cawthorne) zusammen mit einem deutlich selbstbewussteren Anführer (Stephen Ure) die Band Deathgasm. Per Zufall fallen der Gruppe die Noten für eine schwarze Hymne zu, die Dämonen und den Teufel höchstpersönlich zum Leben erweckt. Das Problem: Jeder, der den Song vernommen hat, mutiert zum Zombie. Eine Hetzjagd durch die Stadt beginnt, und natürlich können nur Deathgasm das wilde Treiben beenden.
Die auf gängigen Metal-Klischees basierende, aber liebevoll inszenierte Horror-Komödie macht trotz ihrer wenig überraschenden Handlung viel Spaß und punktet mit metallischem Soundtrack und Themen wie Religion, Freundschaft, Liebe, familiäre Probleme, mangelndes Selbstbewusstsein und Ausgrenzung Andersdenkender durch die Gemeinschaft. Unverstandene Teenager stellen zwar die eigentliche Zielgruppe des Films dar (Achtung: FSK 18 für die Uncut-Version), doch auch Metaller fortgeschrittenen Alters könnten an DEATHGASM Gefallen finden: Maßlose Übertreibung und ein humoristisches Augenzwinkern stehen ebenso auf dem Programm wie eine (wenig tiefgehende) Liebesgeschichte zwischen dem Hauptdarsteller und einer Vorzeigetochter (Kimberley Crossman), die im Laufe der Handlung selbstverständlich zur Metal-Braut mutiert.
Auch wenn die Motivation einiger Figuren nicht wirklich nachvollziehbar ist (natürlich fragt das brave Mädchen ausgerechnet den Corpsepaint-Nerd beim Eisessen nach einer Tattoo-Idee…), sorgt der Film von Regisseur Jason Lei Howden für action-geladenes Vergnügen: Splatter-Szenen mit gängigen Waffen wie Kettensägen und Äxten stehen als Standard auf dem Programm – die Geißelung der Blut spuckenden Monster mit überdimensionalen Gummidildos und Liebeskugeln (natürlich aus dem christlichen Haushalt) kommt dagegen überraschend und garantiert Lacher. Weitere Höhepunkte: Deathgasm zocken mit Corpsepaint einen Immortal-Gedächtnisgig im Wald („Ob uns jemand ernst nimmt? Unsere Gitarren sind ja gar nicht eingestöpselt…“) und die unbefleckte Schulschönheit fühlt sich beim Hören ihrer ersten Metal-CD wie eine Kriegsprinzessin aus dem Manowar-Reich. Herrlich!
Wer einen Film für einen kurzweiligen und wenig anspruchsvollen Abend mit einigen Lachern und der Möglichkeit zum Luftgitarrespielen sucht, ist mit DEATHGASM definitiv gut bedient.
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