‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘ gepaart mit ‚Alien‘ und ‚Der Soldat James Ryan‘: Bei ‚Edge Of Tomorrow‘ wiederholt sich die immergleiche Invasion einer menschlichen Allianz in das durch Aliens verwüstete Europa. Trotz der mangelhaften Erklärung für die Zeitschleife, in die Protagonist Cage (Tom Cruise) gerät sowie dem daraus resultierenden, ständig wiederkehrenden Schauplatz kann Regisseur Doug Liman (‚Die Bourne Identität‘, ‚Mr. & Mrs. Smith‘) mit toller Action und Humor den Zuschauer an den Sitz fesseln.
Europa liegt in Schutt und Asche, die Allierten reagieren mit einer massiven Invasion in Frankreich: Was nach einem D-Day-Epos klingt, spielt bei ‚Edge Of Tomorrow‘ in einer nahen Zukunft. Eine außerirdische Spezies hat die menschliche Bevölkerung in der alten Welt ausgelöscht und es scheint klar, dass bald der Rest der Erde fällig ist. Um den Aliens zuvorzukommen, wird ein massiver Militärschlag durchgeführt, allerdings wird dieser zum Desaster: nur wenige Minuten nach der Landung am Strand sind die Soldaten tot, die Menschheit hat den Aliens nichts mehr entgegenzusetzen.
Mittendrin befindet sich der smarte, aber feige und im Kampf unerfahrene Major William Cage, der zur kämpfenden Truppe strafversetzt wurde. Auch er stirbt an dem Strand, doch in seinen letzten Zügen kann er einen der Aliens töten und kommt in Kontakt mit dessen Blut. Wider Erwarten wacht er wieder am Tag vor der Invasion auf, völlig verwirrt und in derselben deprimierenden Voraussicht des bevorstehenden Debakels. Er lernt schnell, wie er mit seinem Umfeld umgehen muss und dass er mit jedem Mal Sterben diesen einen Tag wiederholt, an dem alles gleich ist, nur er Erinnerungen vom aktuellen Tag hat und so die Abläufe wieder und wieder neu verändern kann. Hilfe findet er in der schönen und kampferfahrenen Soldatin Seargant Rita Vrataski (Emily Blunt), einer Elitekämpferin, die dieselbe Fähigkeit einst hatte und ihm als einzige diese abstruse Geschichte abkauft.
Das große Problem ist nur, dass ihnen bei den eigenen Leuten niemand glaubt und der Feind absolut übermächtig ist – ihre einzige Möglichkeit ist es also, aus tödlichen Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen…
‚Edge Of Tomorrow‘ führt den Zuschauer filmisch in eine Art Videospiel: Stirbt man, fängt man beim letzten Speicherpunkt wieder an und versucht, es diesmal ein wenig anders zu machen. Dass diese Fähigkeit zum Reset eher mangelhaft erklärt wird, ist zwar schade, vor allem weil diese das Grundgerüst der gesamten Geschichte darstellt. Ignoriert man diese wesentliche Schwachstelle aber und akzeptiert sie als gegeben, so überzeugt der Film trotzdem mit guten Darstellern, Effekten und – einer dennoch gelungenen Story mit allem, was man vom Kinoabend erwartet.
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