Extreme Zeiten erfordern extreme Maßnahmen, um alles Verdorbene in uns auszumerzen und den Heilungsprozess einzuleiten. So soll das grobe Konzept des dritten Elysion-Albums BRING OUT YOUR DEAD lauten. Und das erfordert offensichtlich auch härtere Musik. Im Ver-gleich zu den beiden Vorgängern SILENT SCREAM (2009) und SOMEPLACE BETTER (2014) legt nicht nur die Musik, sondern auch die Produktion ein paar Briketts nach. Die Griechen bewegen sich weiter im sinfonisch inspirierten Metal (der durchaus auch mal mit dem Gothic-Bereich flirtet), hauen aber klanglich dickere Pflöcke ein. Das kommt vor allem Sängerin Christianna Hatzimihali zugute, deren elegantes Timbre nun eine herausfordernde Kontradiktion vorfindet.
🛒 BRING OUT YOUR DEAD bei AmazonDas bringt dem Album Dynamik, aber leider nicht überwältigende Ohrwürmer – und das ist letztlich die Währung, mit der im Symphonic Metal bezahlt wird. Im Prinzip bemängeln wir in diesem Heft seit Anbeginn der Band dasselbe: Das Potenzial ist hörbar vorhanden, die Musik ist professionell gemacht (wenngleich es an frischen Ideen mangelt), aber der zündende Funke will nicht überspringen. Alles wirkt ein wenig bieder.
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