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Endseeker MOUNT CARCASS

Death Metal, Metal Blade/Sony (9 Songs / VÖ: 16.4.)

6/ 7
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Während die Welt Schwedentod­ikone LG Petrov betrauert, lebt das Genre weiter. Mit MOUNT CARCASS steht das neue Werk der Todesschmiede Endseeker aus Hamburg bereit, die neben den ebenfalls bei Metal Blade beheimateten Lik mittlerweile zum heißesten modernen Scheiß in Sachen Old School-Schweden-Death zählen. Und das völlig zu Recht, denn der Leichenberg (wohl eher keine Anspielung auf die britische Band, auch wenn das Coverartwork stilistisch an alte Napalm Death erinnert) stapelt sich sehr schnell sehr hoch – hier ist Klotzen statt Kleckern angesagt. Sägende HM2-Gitarren verstehen sich von selbst, aber bei Endseeker verkommt Brutalität nicht zur Show, sondern liegt der Fokus auf Songs mit Headbanger-freundlichem Wiedererkennungsfaktor. Die Nordlichter agieren größtenteils im Midtempo, und zwingende Grooves wechseln sich mit schicken melodischen Leads ab – genau dafür wird Death Metal Stockholmer Prägung nun mal verehrt. Ebenfalls sympathisch der alten Tradition verhaftet: Frontfleischmütze Lenny Osterhus, der zwar tief growlt, dabei aber stets recht verständlich bleibt, was den geneigten Fan erst recht dazu verleitet, die Faust zu heben und mitzugrölen – live, mit schwitzigem Biergeruch in der Nase, wird das zwar geiler, aber momentan geht das auch im Home Office.

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Die Single ‘Unholy Rites’ hat ja schon Bock auf mehr gemacht, und breitbeiniger als in ‘Merciless Tide’ kann man sich kaum hinstellen, ohne einen Adduktorenriss zu riskieren (inklusive klitzekleiner Slayercore-Einlage). ‘Bloodline’ vereint beinahe kitschige Epik im Refrain mit mächtigem Headbang-Zwang, der Titel-Song gibt das Hornissennest mit einem leider nicht konsequent ausgespielten ‘Painkiller’-Vibe, bevor ‘Count The Dead’ einen epischen Refrain mit einem Groove kombiniert, der ein bisschen an Unleasheds ‘Victims Of War’ geschnüffelt hat. ‘Cult’ hingegen vereint Rock’n’Roll-Feeling mit Asi-Headbang und Melodie – immer ran da! Fazit: MOUNT CARCASS ist eine geile, abwechslungsreiche Scheibe. Vorteil: Album Nummer drei, der Legende nach noch immer „make it or break it“, kraxelt wie ein Luis Trenker-Mechadroid dem Gipfel entgegen. Nachteil: Das wird spätestens ab jetzt immer von Endseeker erwartet. Selbst schuld, und das ist auch gut so. Übrigens: Was für Entombed damals die abschließende Melodie des ‘Phantasm’-Films war, ist dem Endseeker jetzt ‘Escape From New York’ – Snake Pilsken, äh, Plissken represent, Prost!

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