Wenn eine Band die einmalige Chance nutzt, ein Album nach sich selbst zu benennen, symbolisiert dies meist einen (Neu-)Anfang. So auch im Fall von Flotsam And Jetsam: Die von Sänger Eric A.K. und Gitarrist Michael Gilbert angeführten Kult-Thrasher legten 2014 eine Neuauflage ihres Zweitwerks NO PLACE FOR DISGRACE vor und rekrutierten neue Mitglieder, um nun ihre Selbstoffenbarung FLOTSAM AND -JETSAM der aktuellen Thrash-Flut zu übereignen.
Ein waghalsiges Unterfangen – schließlich zeigte sich das Flaggschiff der Achtziger Jahre zuletzt eher wechselhaft. Doch nicht im Hier und Jetzt: Das Werk sprüht besonders in der ersten Hälfte vor Energie (gut gewählt: der Auftakt ‘Seventh Seal’), setzt auf solide groovenden Thrash (‘Smoking Gun’) sowie vor allem in den Strophen schnelles, im Refrain atmosphärisches Material (‘Time To Go’), und behält auch bei vertrackteren Stücken wie ‘Life Is A Mess’ oder ‘Monkey Wrench’ den mit-reißenden Charakter.
Besonders interessant: Das absurd-wahnsinnige, mit Chören veredelte ‘Taser’ sowie die (ähnliches Erstaunen provozierende) Hommage ‘Iron Maiden’. Experimentelle Songs wie diese garantieren, dass Flotsam And Jetsam relevant bleiben – und ihren Albumtitel mit Recht gewählt haben.
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