Früher wäre das Konzept von FIREWORKING AT ST. CROIX eher ungewöhnlich gewesen. Heute dagegen – und hoffentlich nur temporär – scheint es an der Tagesordnung zu sein, den Mitschnitt eines ohne Publikum aufgezeichneten Livestreams anstatt eines regulären Konzerts auf CD/Blu-ray zu pressen. Dies vorausgeschickt sind die norwegischen Melo-Prog-Rocker Gazpacho also Kinder ihrer Zeit und sicher gut beraten, nicht in Agonie zu verweilen, sondern das Bestmögliche aus der Situation zu machen. Genau dies geschieht auf FIREWORKING AT ST. CROIX, einer neun Song umfassenden (Live-)Replik ihrer aktuellen Studioscheibe FIREWORKER, die 2020 erschienen ist und aufgrund ihrer künstlerischen Intensität von den Fans geliebt wird.

Besonders glaubwürdig und authentisch sind die Aufnahmen von FIREWORKING AT ST. CROIX deshalb, da Gazpacho den Stream auf einer kleinen, ihnen offensichtlich vertrauten Bühne und in der personellen Anordnung eines Proberaums gespielt haben. Man spürt, dass sich die Musiker in dieser Atmosphäre wohlfühlen. Natürlich hat auch die kommode Umgebung nichts daran geändert, dass Gazpachos Musik von Melodramatik, Zweifel und gedrückter Stimmung geprägt ist. Etwas anderes würden ihre Fans auch gar nicht akzeptieren.

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