Beim letzten God Forbid-Album, IV: CONSTITUTION OF TREASON (2005), knarzten den vereinten Metallern zwischen Metalcore, Thrash und NWOAHM kollektiv die Hörner. Knallhart, filigran, melodiös, eingängig – das konnte was. Aber schaffen es die Amerikaner auch, da noch mal ein Teufelsbrikett nachzulegen? Auf den ersten Blick: nein.
EARTHSBLOOD hat zwar alles in noch feinerer Legierung, aber es bleibt wenig hängen. Nach den ersten drei Durchläufen erinnert man sich zwar ans rhythmische Gestampfe der eigenen Füße, an die Präsenz von Melodien, an knochige Riffs und muskulöse Grooves, doch die Details fehlen im Bild. Bis diese sich einprägen, stehen noch einige Runden bevor.
Wer die Zeit dafür investiert, wird aber reich belohnt: ‘The Rain’ ist eine Perle mit geiler Melodie, ‘Empire Of The Gun’ begeistert regelrecht mit seinem Shuffle zwischen Gerumpel und brutalem Punch, während ‘The New Clear’ für düstere Abwechslung sorgt und ‘Bat The Angels’ ein Schwergewichtsboxer voll Raffinesse im Pfund ist.
Der Sound ist zwar etwas klarer gehalten als auf IV: CONSTITUTION OF TREASON, knarzt also etwas weniger, doch das soll kein Manko sein. Trotz aller Schärfe in der Tiefe, vermisst man die Eingängigkeit und die Hooks vom Vorgänger dann aber doch leicht schmerzlich. Zum Ewigkeitswerk reicht es nicht so ganz.
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