
Mit einer Opener-Walze wie ‘Brotha’ macht das finnische Stoner Metal-Trio gleich zu Beginn seines zweiten Albums keine Gefangenen sowie zugleich klar, dass man nicht in der Wüste aufwachsen muss, um im fettesten Fuzz-Sound zu baden. Vergleiche mit Kyuss sowie auch Sleep sind in der Vergangenheit schon bemüht worden und lassen sich auch bezüglich 2ND SOUND nicht unterschlagen. Aber ist das etwas Schlechtes? Keineswegs. Kaiser zimmern ihre Stoner-Bretter mit einer Dringlichkeit und Intensität, die ihresgleichen sucht und nicht einmal den im monolithischen Klangbild eher etwas zu weit nach hinten gemischten, schön knurrigen Gesang von Otu nicht als Nachteil erscheinen lässt. So steht hier ein Song wie das drückende ‘Oversized Load’ mit seiner an Soundgarden gemahnenden Martyriums-Emphase (die sich zu Song-Ende auch noch in einem Noise-Mahlstrom entlädt) dem schwerelos hypnotischen, dramaturgischen Gegengewicht des psychedelischen, einen Stammesritual-Sound bemühenden ‘Stood Still’ gegenüber. Und das programmatische ‘Awaken Monster’ hat es genauso in sich wie das zum Albumende gefühlt lauter als alles vorherige dröhnende ‘Aftershock’, welches mit dynamisch ausgleichenden Alice In Chains-Harmonien den Hörer nach zehn Minuten in einen ebensolchen versetzt. 2ND SOUND unterstreicht, dass Kaiser in der royalen Hierarchie des neuen Stoner Rock-Adels eine Führungsposition verdienen.
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