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Kill Hannah UNTIL THERE’S NOTHING LEFT OF US Review

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Im amerikanischen Untergrund schon seit 1998 mit unabhängigen Album-Veröffentlichungen aktiv, erfolgte 2003 mit FOR NEVER & EVER die erste (amerikanische) Major-Veröffentlichung der Chicagoer Clique. Erst jetzt scheint die Zeit reif für den europäischen Markt zu sein, denn vorliegendes Album erblickte ursprünglich bereits 2006 das Licht der Welt in den USA.

Rein musikalisch lässt sich die Allegorie zu alter und neuer Welt ebenfalls schön weiterführen, haben sich Kill Hannah doch dem New Wave der Achtziger mit angesagtem Emo Rock-Anstrich der Jetztzeit verschrieben. Ergebnis: Synthie-Pop-Rock mit asymmetrisch-asexuellen Frisuren, Dandy-Androgynität und unauffällig-angezerrter Gitarren-Griffigkeit. Das klingt dann manchmal wie die amerikanische New Wave-Version von Blur (‘Boys & Girls’), die Blondie-Epigonen The Sounds unter männlicher (?) Front-Führung oder Lovex im Bett mit Aiden. Klar: Kill Hannah verfügen über 200.000 MySpace-Freunde, sind groß auf YouTube und haben auf diversen heimischen Highschool-Partys garantiert schon die Beischlaf-Premieren-Begleitmusik geliefert.

In einigen Song-Momenten gelingt den Bürschchen ja auch wirklich so etwas wie ein kurzes Pop-Gefälligkeits-Momentum. Unterm Kajalstrich ist Kill Hannahs Musik jedoch auf Dauer noch weniger spannend als das vermeintliche Mysterium um die wahre Identität jener Person, der im Band-Namen per Mordaufruf gedacht wird. Und selbst das lässt sich heutzutage unter dreißig Sekunden lösen – per Google. Schöne neue Welt.

Frank Thiessies

(Diese und viele weitere Rezensionen findet ihr in der METAL HAMMER Juni-Ausgabe!)


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