Toggle menu

Metal Hammer

Search

Lindemann F & M

Modern Metal, Vertigo/Universal (12 Songs / VÖ: 22.11.)

5/ 7
teilen
mailen
teilen
von

Mit dem Nachfolger zur skandalösen Überraschung SKILLS IN PILLS (2015) rückt das unheilige Duo Lindemann ein Stück näher an Rammstein heran. Zwar kleistert Anstaltsgenosse Peter Tägtgren (nebst Sohn Sebastian) weiterhin seine Dancefloor-Pop-Samples über einige Songs, das Geschehen bestimmen aber auch orchestrierte und akustische Passagen, Standard-Metal, eine Tangomelodie sowie ein minimalistisches Rap-Stück. Song-dienliche Stilbreite statt der jungfräulichen Lust am Clash der Urgewalten. Doch das Interessante an diesem Werk ist bei Licht betrachtet nicht die Musik: Denn im Gegensatz zum Vorgänger singt Till Lindemann seine Texte nun auf Deutsch – ein entscheidender Paradigmenwechsel, der F & M zu einer weniger peinlichen Angelegenheit macht als große Teile des Pipi-Penis-Drogen-Spaß­debüts (das mit ‘Home Sweet Home’ und ‘Yukon’ jedoch auch zwei tiefgehende Höhepunkte beinhaltete).

🛒  F & M bei Amazon

Als weitere Parallele zum jüngsten Rammstein-Album entpuppt sich die Kombination herausragender bis berührender, ja, teils in Atem haltender Stücke mit scheinbar belanglosen Nummern: Abgründige Absurditäten wie ‘Steh auf’, ‘Allesfresser’ und ‘Knebel’ sowie die Obszönität ‘Gummi’ (deutlich glaubwürdiger übrigens als ‘Tattoo’) garantieren die von Lindemanns Haupt-Band gewohnte gruselig-geile Gänsehaut; die geliebte Interpretationswut wecken intime Bekenntnisse wie ‘Ich weiß es nicht’, ‘Blut’ oder ‘Wer weiß das schon’. Hätte man sich Nullnummern wie ‘Ach so gern’, das in der Tat ermüdende Schlaflied und ‘Platz eins’ gespart, wäre F & M ein durchwegs starkes Album (selbstredend nur für Hörer, die Rammstein nicht von Grund auf ablehnen).

Am Ende aber fußt das Projekt nicht nur auf der lustvollen Reibung seiner Protagonisten, sondern diesmal eben auch auf der Verquickung mit der Märchenadaption ‘Hänsel & Gretel’. Das Titelstück, ein als simple Oppositionssammlung getarntes Liebesleidenslied, fasst die Sache treffend zusammen: „Gegensätze zieh’n sich an.“ Und etwas Gutes hat das auf jeden Fall für den Hörer: Denn erst im Vergleich zum Füllmaterial kommen die Abgründe richtig zur Geltung und garantieren entsprechende Abgrundtiefe.

teilen
mailen
teilen
Forbidden verabschieden Daniel Mongrain (Voivod)

Im Juli 2024 gab Gitarrist Steve Smyth seinen Rücktritt bei Forbidden bekannt. Als temporären Ersatz liehen sich die Bay Area-Thrasher Daniel „Chewy“ Mongrain bei Voivod aus. Nun gibt es eine Neubesetzung am Sechssaiter, die von Dauer sein soll. Jeremy von Epp (unter anderem Black Gates, The Venting Machine) löst Mongrain ab, der sich nun wieder voll und ganz seiner Haupt-Band widmen kann. Von Epp sprang bereits im Oktober bei zwei Auftritten für Mongrain ein und hat sich offenbar bewiesen. In aller Freundschaft In einem sehr langen Statement via Social Media melden sich alle drei Parteien zu Wort. Forbidden schreiben: „Als…
Weiterlesen
Zur Startseite