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Memoriam TO THE END

Death Metal, Reaper/Universal (9 Songs / VÖ: 26.3.)

6/ 7
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Das erklärte Ziel von Bassist Frank Healy war, die in kürzester Zeit veröffentlichte Trilogie aus FOR THE FALLEN, THE SILENT VIGIL und REQUIEM FOR MANKIND fertigzustellen, ohne mittendrin den Löffel abzugeben. Doch nun erscheint keine fünf Jahre nach den Höllenfeuerdemos bereits das vierte Album – das lässt sich wohl nicht mehr mit seniler Bettflucht erklären. Und bereits der Albumtitel sowie die erste Zeile „onwards into battle one more time“ machen Angst, dass es mit Memoriam zu Ende gehen könnte. Doch weit gefehlt: TO THE END ist der Beginn einer neuen Trilogie! ‘Onwards Into Battle’ versprüht bereits diesen unglaublichen Charme, der in Kombination seines schweren Walzens (Scott Fairfax’ Todessäge bei 2:10 Minuten!) mit der Stimme von Karl Willetts für wohlige Schauer bis hin zur Gänsehaut sorgen kann – ihr wisst, was ich meine! Wenn Schlagzeuger Spikey T. Smith (Healys ­Sacrilege-Kumpel), der den gesundheitlich bedingt zurückgetretenen Andy Whale ersetzt, die Doublebass rollen lässt und dies parallel dazu auf den Becken akzentuiert – vermeintlich simpel, aber doch so mächtig. Willetts bemüht hier und da ein paar untypische Phrasierungen, aber der Mann kann seit 33 Jahren sowieso machen, was er will.

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‘No Effect’ überzeugt mit untypischem Riffing, das zwischen melancholisch-melodisch und extrem groovend variiert, als ob sich Meathook Seed mit My Dying Bride getroffen hätten. Überraschung! Die Aggressivität der Single ‘Failure To Comply’ überzeugt, der Titel-Song und vor allem ‘Each Step (One Closer To The Grave)’ doomen zwischendurch mehr als verzweifelt (wäre in halber Geschwindigkeit sicher auch von Officium Triste oder The 11th Hour schick geworden), aber der nächste Brecher namens ‘Vacant Stare’ wartet schon mit massivem Riffing, das auch Vader nehmen würden. Das folgende ‘Mass Psychosis’ irritiert mit leichtem Industrial-Einschlag (Ministry ohne Drogen fetzt nicht so), während das finale ‘As My Heart Grows Cold’ das Album gepflegt auswalzen lässt. Was hoffentlich zuvor angeklungen ist: Memoriam bieten immer noch diese bestimmten Trademarks, nach denen alle lechzen. Doch sie gehen konsequent nach vorne, entwickeln ihre Identität weiter und werden dabei immer variabler, was ihnen äußerst gut zu Gesicht steht. Auch ohne die verblichene rosafarbene Brille jugendlicher Verklärung ist TO THE END ein tolles Album mit in dieser Form nicht erwarteter Abwechslung geworden: „Across the wire, through the crossfire!“ Läuft.

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