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Neal Morse SOLA GRATIA

Progressive Rock, InsideOut/Sony (14 Songs / VÖ: 11.9.)

5/ 7
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Man hat den Eindruck, es vergeht fast kein Monat, in dem die Namen Neal Morse und Mike Portnoy nicht in diesem Magazin auf­tauchen. Auch für sein neues Solo­album hat Multiinstrumentalist und Sänger Morse seinen alten Trommel­kumpel Portnoy am Schlagzeug verpflichtet und zusammen mit Bassist Randy George das erste räumlich distanzierte Abstands­album seiner Laufbahn eingespielt. Thematisch gewohnt theologisch inspiriert, ist die Nähe zu Morses Martin Luther-Album SOLA SCRIPTURA (2007) evident, auch wenn sich die religiöse Erzählung diesmal mit weniger Protes­tanten-Power um Paulus von Tarsus dreht. Oder vielmehr um das Leben des Saulus, denn Morse setzt mit seiner Geschichte bei dessen Bekehrung aus, was gleichbedeutend mit einer Fort­setzungs­option (womög­lich unter dem Titel SOLA FIDE?) des Apostelalbums ist.

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Musikalisch versteht es Morse wieder einmal meisterlich, progressiven Passagen überwiegend melodisches, ja, manchmal fast Musical-haftes Song-Material gegenüberzustellen. Auch gesellen sich einige Pink Floyd-Kniefälle dazu: Sowohl die offensichtliche Hommage ‘Building A Wall’ mitsamt ihren Chören und dem angefunkten Gitarren-Sound als auch Klang, Atmosphäre und harmonischer Aufbau von ‘Never Change’ oder ‘Seemingly Sincere’ folgen Gilmours und vor allem Waters’ Handschrift. Dabei imitieren sie diese allerdings nie fein säuberlich mit dem Kalligrafen, sondern lassen immer noch genügend Platz für Morses ganz eigene Schwingungen und Note(n).

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