Dass sich Of Mice & Men im Lauf der Jahre immer mehr vom Metalcore entfernt haben, ist hinreichend bekannt. Auch auf COLD WORLD wird diese Entwicklung weitergeführt. Engstirnige „Fans“ könnten sich an dieser Stelle beschweren – „Früher war alles besser“, „Sellout“, „Mainstream“ et cetera. Doch das ist gar nicht das Problem:
Vielmehr scheinen der Band langsam die Ideen auszugehen. ‘Game Of War’ und ‘Transfigured’ bilden einen sehr schönen melancholischen und ruhigen Rahmen um das Album, doch dazwischen ist irgendwie der Wurm drin. ‘Like A Ghost’ und ‘Contagious’ wurden bereits vor 15 Jahren von Linkin Park aufgenommen, nur besser. ‘Pain’ und ‘The Hunger’ klingen wie Songs, die von Slipknot aussortiert wurden, und für ‘Relentless’ hat Austin Carlile anscheinend seinen inneren Fred Durst gechannelt.
Noch eine Prise Korn dazu, hier und da Clean Vocals, und natürlich die obligatorischen Balladen (die 14-jährigen Mädchen müssen ja was zum Schmachten haben), und schon ist COLD WORLD fertig. Verstehen wir uns nicht falsch: Dies ist kein schlechtes Album – aber für niemanden, der die New Metal-Szene in den vergangenen zwanzig Jahren halbwegs aufmerksam verfolgt hat, wird es eine sinnvolle Ergänzung der Plattensammlung sein. Jetzt, wo Carlile Gott gefunden hat, kann er sich vielleicht mal wieder auf die Suche nach eigenen Ideen machen.
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