Objektiv betrachtet stimmt sicherlich vieles von dem, was Frank an DEDICATED TO CHAOS auszusetzen hat, und ja, mit dem grandiosen AMERICAN SOLDIER kann das neue Queensrÿche-Opus tatsächlich nicht mithalten. Aber man kennt dies von Geoff Tate & Co. und liebt die Band dafür: Ihr Konzept ist es, unberechenbar zu sein, sich ständig zu verändern, zu erneuern.
Ähnlich wie Marillion geht es den Seattle-Proggies darum, progressiv im wahrsten Sinne des Wortes zu klingen, und dazu gehören eben auch die ständigen Widerhaken, die schroffen Ecken und Kanten, die ihren Sound (fast) immer schon ausgemacht haben. Außerdem fühlen sich alle Bandmitglieder den Texten ihres Frontmannes verpflichtet, und der schreibt nun einmal über die komplexeren Dinge des Lebens. Man kann bei Tracks wie ‘Drive’ natürlich das sperrige Arrangement monieren, könnte Queensrÿche vorwerfen, den fabelhaften Ansatz von ‘Lie’ nicht konsequent zu Ende zu führen.
Dennoch: Beides sind packende Nummern, ebenso wie der von Frank erwähnte Opener ‘Get Started’, das stoische ‘At The Edge’ mit seinen offenkundigen Reminiszenzen an frühe Pink Floyd oder das beängstigende Finale ‘Big Noize’. Mir fällt dazu spontan THE WALL ein, das seinen Zuhörer auch mehr abverlangte, als es vielen zunächst lieb war.
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