Rammstein

NDH, Universal (11 Songs / VÖ: 17.5.)

7/ 7
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Knapp zehn Jahre sind seit LIEBE IST FÜR ALLE DA vergangen, in denen so mancher Fan zeitweise bangen musste, ob es überhaupt noch ein weiteres Rammstein-Album geben würde. Doch spätestens mit der Live-Darbietung des neuen Songs ‘Ramm4’ (der es leider nicht auf das Album geschafft hat) 2016 redete man sich zumindest ein, dass die Band neues Material schreibe. Und dann ging es Schlag auf Schlag – Countdown, Zündung, Explosion: ‘Deutschland’ war geboren, in Wort und Bild. Kritiker verstummten ob des massiven inhaltlichen Tsunamis dieses einen Songs, und die Fans knieten nieder und weinten vor Glück, Erfüllung und Dankbarkeit. Ihre Lieblings-Band hatte ihnen einen neuen Über-Song geschenkt. Eine zeitlose Hymne, zur rechten Zeit am rechten Platz. Mitten in das Herz einer Nation, die, kopflos und verwirrt wirkend, genau solch eine Mahnung gebrauchen kann. Ein Meisterstück, sowohl textlich, musikalisch als auch optisch. Mehr Rammstein geht nicht!

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Und damit ist die Messlatte für das unbetitelte Album sehr hoch gelegt. Aber jeder Fan kann sich ganz entspannt in die elf Songs fallen lassen. Rammstein wiederholen gewisse Schemata, ohne zu langweilen. Erinnerungen an bereits gehörte Songs in der Vergangenheit sind nicht ideenlos, sondern gewollt. So fällt der amüsant-brisante Song ‘Ausländer’ in die Kategorie ‘Mein Land’: tanzbar und mit einem Grinsen im Gesicht. ‘Diamant’ könnte das neue ‘Ohne dich’ werden, und ‘Weit weg’, ein lustvoll-frivoles Epos mit mega-catchy Synthesizern, krallt sich ganz fest an deine Innereien, vor allem durch Till Lindemanns lyrische Meisterleistung. In der Ganzheit des Albums schafft es der Ausnahmesänger übrigens ein weiteres Mal, sich im Vergleich zu den Vorgängeralben zu steigern: ‘Puppe’ ist nach sieben Alben die extremste Guttural-Leistung und provoziert Gänsehaut. ‘Diamant’ hingegen ist eine balladeske, voluminöse gesangliche Darbietung und entpuppt sich damit als krasses Gegenteil. So verhält es sich auch mit dem gesamten Album: Alle Extreme, die das Rammstein-Universum hergibt, werden ausgelotet. Harte Riffs, tanzbare Beats (‘Radio’ zum Beispiel ist ein Glanzstück eines Ohrwurms), wundervolle Harmonien und mitreißende Melodien: Das Album bietet alles in einem.

Es klingt gewohnt und dennoch frisch. Das liegt vielleicht auch an Änderungen im Team; der Platz von Produzent Jacob Hellner Platz nahm ein langjähriger Weggefährte der Band ein: Olsen Involtini, eigentlich Live-Mischer Rammsteins bei Konzerten. Scharf geschnitten mit einem tiefgehenden Sound-Kleid kommen die elf Songs des neuen Albums daher. Was sage ich? Songs? Elf Höhepunkte! Elf Höhepunkte, die es nach mehreren Hördurchgängen schaffen, aus dem Schatten des übergroßen Vorab-Songs ‘Deutschland’ hervorzutreten, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Sollte dies das letzte Rammstein-Album sein, stellt es wie die anderen zuvor ein weiteres Ausrufezeichen in der musikalischen Geschichte Deutschlands dar. Danke dafür!

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