Man könnte mit einiger Berechtigung attestieren, dass die griechischen Veteranen Rotting Christ seit AEALO jetzt dreimal das gleiche Album veröffentlicht haben. Das stimmt insofern, als dass sie seit ihrer letzten Neuerfindung als multi-ethnisch ritualistische Black Industrial-Maschine im Wesentlichen daran arbeiten, die neu entwickelten Stilelemente zu verfeinern. Wie viele andere Bands auch verwenden Rotting Christ einen Baukasten, dessen prägnantere Klangklötze immer schnell den Ruf nach dem Selbstplagiat aufkommen lassen. Aber man darf eines nicht aus den Augen verlieren: Diese Herren basteln mit Materialien, die schon verdammt eigen sind – und dazu noch enorm eingängig. RITUALS schafft es mit beängstigender Souveränität, bei abgezählt jedem Song ein „Wird live sicher ein Hammer“ in meinem Gehirn aufflackern zu lassen. Und das muss man erst mal hinkriegen, vor allem, wenn sich der Baukasten gegenüber den auch nicht hit-armen Vorgängern kaum verändert hat. Es ist abzusehen, dass in naher Zukunft das Innovations-potenzial dieser Formel ausgeschöpft sein wird. Aber bis sich die Herren dann notgedrungen ein weiteres Mal neu erfinden, soll diese schwarze Messe mit ihren all-umspannenden Zitaten von Laibach über World Music bis zu ‘300’ gerne gelesen werden.
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