Sepulchral kennen nur eine Richtung: stur geradeaus. Der Vorteil: In ihrem in Skandinavien gefertigten Old School-Panzer überrollen die Spanier alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Der Nachteil: Wer sich ab-seits der Spur bewegt, bleibt verschont – Sepulchral visieren nur das Offensichtliche an. Diese Scheuklappentaktik generiert einen stumpf-morbiden Hassbatzen, der neben Schwedenhappen-Connaisseuren auch Fans von US-Death Metal-Urgesteinen wie Autopsy schmecken dürfte. Hinzu kommen eine schwarze, von Röchelgesang und roher Produktion genährte Räudigkeit sowie dominante, in Motörhead-Tradition dengelnde Basslinien. Ein Teil der Darkthrone-Gemeinde darf sich also ebenfalls angesprochen fühlen. Eigene Markenzeichen und Abwechslung stehen dagegen – wie schon auf FROM BEYOND THE BURIAL MOUND (2022) – nicht auf Sepulchrals Kriegsplan: Repetitive Riffs und Strukturen bestimmen das Geschehen. Für Aha-Momente sorgt vorrangig Xabier Palacios alias Pestilence Breeder, der mit sägenden und teils rockigen Soli (‘Lost In The Ruins’) zumindest etwas Dynamik einbringt. Die überraschendste Wendung gelingt dem Obliterated Swarm-Gitarristen in ‘Torchless Crossroads’, wenn er die Band von hektischem Tod zu schwerem Doom umleitet – ein echter Paradise Lost-Moment.
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