Auf ihrer Facebook-Seite stellen SnotNoseKids ihr Debüt in eine Reihe mit dem weißen Album der Beatles (1968) und Metallicas „Schwarzem“ aus dem Jahr 1991. Ein Hinweis auf gesundes Selbstbewusstsein, Größenwahn oder Humor? Letztgenanntes ist der Fall, denn SnotNoseKids nehmen sich selbst nicht ernst – und ihre Musik schon gar nicht.
Über jeder THIS IS SNOT’N’ROLL-Note schwingt in dicken Lettern das Wort „durchgeknallt“: Die Musiker zerscheppern Hard Rock, Metal, Punk und Hardcore zu einem chaotischen Scherbenhaufen, und den Rest der Rezipientennerven zerstört „Sängerin“ Mrs. Goodmans hysterisch-unerträgliches Kleinkindgeschrei. Kämpfe gegen langweilige Standards in allen Ehren, aber: Dieses abgefahrene Allerlei wirkt lediglich erzwungen, anstrengend und aufgesetzt.
Bei allem Enthusiasmus, möglichst „anders“ klingen zu wollen, vergessen die Bad Segeberger nämlich die Essenz: Wahllos mit nicht füreinander gemachten Substanzen jonglieren können viele, aber daraus ein stimmiges Ganzes erschaffen nur die wenigsten. So bleibt Avantgardisten weiterhin nur der Griff zu Ausnahmeformationen wie Stolen Babies, Diablo Swing Orchestra, Pin-Up Went Down oder Unexpect.
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