Vortäuschung falscher Tatsachen kann man diesen Norwegern nicht vorwerfen: Sowohl der Album-Titel wie auch das Cover, das eine blutbesudelte nackte Maid schmückt, zeigen unmissverständlich, welcher Teufel Svarttjern bei ihrem Debüt geritten hat.
Hier geht es mit Black Metal der guten norwegischen Schule zur Sache, mit HansFyrste von Ragnarok hat man sogar recht prominente Unterstützung am Mikro. Dabei ist MISANTHROPIC PATH OF MADNESS ein derart gelungenes Scheibchen pechschwarzer Aggressionsbewältigung geworden, dass Svarttjern gute Chancen haben, seiner Haupt-Band den Rang abzulaufen oder zumindest auf gleichem Niveau zu agieren.
Größtenteils regiert High-Speed, dennoch verkommt das Album nie zur sinnlosen Gewaltorgie. Das ist vor allem der herausragenden Rhythmusarbeit zu verdanken, die auch in den brutalsten und schnellsten Passagen punktgenau daherbrettert und vor allem Akzente zu setzen weiß-
Tempowechsel, gut gesetzte Breaks und immer mal wieder ein leichter Tritt auf die Bremse inklusive eingängiger Rhythmik in flottem Mid-Tempo sorgen dafür, dass die Songs sich sowohl voneinander wie auch von der Genre-Konkurrenz abheben. Der wütende Schreigesang und die pfeilschnellen, jagenden Gitarrenlinien runden das positive Gesamtbild stimmig ab.
Anhänger der norwegischen Black Metal-Schule des gehobenen Brutalitätsgrads werden hier nach allen Regeln der Kunst rangenommen. Bleibt nur der etwas bittere Nachgeschmack, dass nach einer halben Stunde alles schon wieder vorbei ist.
Diana Glöckner
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der April-Ausgabe des METAL HAMMER.
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