Im Zuge der HIM-Hysterie Anfang des aktuellen Jahrtausends lagen für einen überschaubaren Zeitraum alle Augen auf der Rock-Szene Finnlands. Sind Gruppen wie Lovex oder Negative schon längst wieder vergessen, dürften The Rasmus den meisten noch ein Begriff sein, schließlich gab es vor ihrem oh-oh-oh-omnipräsenten Dauerrotationsmonster ‘In The Shadows’ kein Entkommen. Fünf Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung setzen sie mit DARK MATTERS (Reimbarkeit und Ähnlichkeit mit dem Erfolgsalbum DEAD LETTERS intendiert?) zum Comeback an.
Dass Sänger Lauri Ylönen die Band-Pause unter anderem dazu genutzt hat, nach Los Angeles zu ziehen, kann man hören. Das Eröffnungsdoppel ‘Paradise’ und ‘Something In The Dark’ macht keinen Hehl aus seiner sonnigen und modernen Pop-Affinität. Und selbst wenn wie in ‘Wonderman’ einmalig wieder härtere Gitarren auszumachen sind, gerät deren Einsatz eher zum Alibi. Am gewohnt gefälligen Songwriting gibt es handwerklich nichts auszusetzen, an der sämtlichen akustischen Unarten des kontemporären Wegwerf-Pop verpflichteten Plastikproduktion indes ziemlich viel, macht es diese einem doch sehr, sehr schwer, DARK MATTERS am Stück zu ertragen.
Ob es The Rasmus hiermit schaffen, eine neue Generation Pubertierender für sich gewinnen zu können, die längst Bands wie Imagine Dragons in die Indie-Fänge gegangen ist, ist fraglich, zeugt aber zumindest von der ziemlich eindeutigen Intention hinter solch einem aseptischen Anbiederungsalbum.