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Unanimated VICTORY IN BLOOD

Death Metal, Century Media/Sony (12 Songs / VÖ: 03.12.)

6/ 7
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Was für eine fulminante Rückkehr – Unanimated wollen es noch mal richtig wissen! Die Schweden zählen gemeinhin zu den viel zitierten Kult-Bands des schwedischen (Melodic) Death Metal. Kommerziell nie so erfolgreich und präsent wie zum Beispiel In Flames oder At The Gates, aber dennoch mindestens aufgrund ihres zweiten Albums ANCIENT GOD OF EVIL bis heute unvergessen. Nicht zuletzt, weil sie eine eigene kleine Nische hatten – nicht zu sehr weichgespült wie manch eine Göteborger Combo, sondern mit leicht dissectoidem Hang.

Also trotz aller Melodik harter Death Metal mit Schlagseite gen Black Metal, und vor allem stets mit der nötigen Aggressivität präsentiert – aus heutiger Sicht also auch immer näher an Necrophobic denn Kaugummi-Metal mit etwas harscherem Gesang. Womit wir in der Neuzeit angekommen sind, in der vor allem Bassist Richard Cabeza wieder verstärkt bei Dismember eingebunden ist, während der „neue“ Schlagzeuger Anders Schultz (seit zehn Jahren dabei) auch regelmäßig mit Unleashed unterwegs ist. Wirkte der Auftritt beim Party.san vor drei Jahren noch leicht hölzern beziehungsweise unanimated (dazu erschien die EP ANNIHILATION), schmettern die Schweden auf VICTORY IN BLOOD richtig bösartige Songs raus.

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Die Räudigkeit von ‘Seven Mouths Of Madness’ lässt alten Groove wie in ‘Eye Of The Greyhound’ erschrocken vergessen, und Micke Broberg deibelt wie besessen zu den mächtigen, dick produzierten Strukturen, die seine Kollegen so nonchalant aufziehen. ‘As The Night Takes Us’ bringt etwas Groove zurück, doch ‘The Devil Rides Out’ zieht das Tempo erneut an – hier fällt insbesondere das wuchtig-schnelle Drumming des bei Unleashed manchmal an Geschwindigkeit unterforderten Anders Schultz auf. Allerdings wird nicht nur geballert, sondern auch mit jeder Menge Atmosphäre gearbeitet. ‘XIII’ ist mit seinen ruhigeren Einsprengseln ein Kleinod von Hymne für leicht angeschwärzte Seelen, ‘Scepter Of Vengeance’ hingegen überrascht mit Bass-Extravaganz, und so finden sich in allen Songs kleinere oder größere Oha-Momente.

Ihr merkt schon: VICTORY IN BLOOD ist verdammt abwechslungsreich, und genau dieser Umstand macht das Album so stark. Unanimated sind zwar aggro wie der durchschnittliche Uerdinger nach dem Zwangsabstieg in die drölfzichste Liga, aber auch mit verdammt viel Herz gesegnet. Willkommen zurück und Glückwunsch an die Spitze unseres diesmonatigen Soundchecks!


VICTORY IN BLOOD – der Titel ist Programm! Mit dem neuen Album legen die Schweden eine fulminante Rückkehr hin und zeigen, dass sie die lange Zeit genutzt haben, ihrem schwarz durchtränkten Todesmetall den perfekten Feinschliff zu verpassen. Hört den Kultklassiker ANCIENT GOD OF EVIL (1995) und das neue Langeisen an einem Stück und ihr werdet wissen, warum Unanimated zu Recht in diesem Monat den Soundcheck gewonnen haben. Thorsten Zahn (5 Punkte)

Da ballt sich die Faust jubelnd: Ans Kreuz genagelter Black Metal siegt, quasi ein später Triumph dafür, dass das grandiose ANCIENT GOD OF EVIL damals nie mehr als ein Geheimtipp wurde. Coole Melodien, satte Härte, und dazu die angemessene moralische Einstellung. Läuft. Petra Schurer (5,5 Punkte)

Sie sind wieder da – und wie! Kurz vor knapp ballern uns die Schweden einen ernst zu nehmenden Kandidaten für die extremen Top Ten-Listen vor den Latz und beweisen, dass sie zu Recht vermisst wurden. Toll auch, dass auf VICTORY IN BLOOD nicht nur gemetzelt wird, sondern auch Zwischentöne ihren Platz finden, die das apokalyptische Wüten umso fieser wirken lassen. Willkommen zurück! Katrin Riedl (5 Punkte)

Überraschend, was sich die schwedischen Urgesteine aus dem Ärmel geschüttelt haben. Viele Fans hofften auf ein zweites ANCIENT GOD OF EVIL (1995), stattdessen schrauben die Jungs aus Stockholm den Black Metal-Anteil nach oben. Dabei verlieren sie aber nie Song-Strukturen oder Melodien aus den Augen und erschaffen somit ein Werk, das mit nahezu perfekter Balance besticht. Anspieltipps: ‘Victory In Blood’, ‘As The Night Takes Us’. Marc Halupczok (5,5 Punkte)

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