![Vitriol SUFFER & BECOME](https://www.metal-hammer.de/wp-content/themes/asmb_mh/images/1x1.png)
Tech Death ist vermutlich eines der spitzesten Metal-Genres überhaupt: Nicht selten treffen komplexe Kompositionen, handwerkliche Überlegenheit und kompromisslose Brutalität seitens einer Band auf Unverständnis und komplette Überforderung Uneingeweihter. Für Genrefans hingegen kann das Bollwerk gar nicht sperrig, wuchtig und aufgeschichtet genug ausfallen. Für sie gibt es Vitriol, die 2019 mit ihrem Debüt die Szene auf links drehten. Nun erscheint dessen Nachfolger SUFFER & BECOME – ein unbarmherziger, knapp 50-minütiger Brocken, der alles andere als leicht verdaulich ist. Highspeedtracks wie ‘Shame And Its Afterbirth‘, ‘Nursing From The Mother Wound’ oder ‘Locked In Thine Frothing Wisdom’ wetzen gleichermaßen irrwitzig wie brachial die Tonleiter auf und ab; in ‘Weaponized Loss’ und ‘He Will Fight Savagely’ kommen sachte Orchestrationen dazu. Eine Atempause beschert ‘The Isolating Lie Of Learning Another’, das (stellenweise) das Tempo rausnimmt und sogar ein melodisches Gitarrensolo enthält, sowie die besinnlich-fragile Einleitung von ‘Survival’s Careening Inertia’.
🛒 SUFFER & BECOME bei AmazonDavon abgesehen befinden wir uns inmitten eines apokalyptischen Sperrfeuerwerks, das selbst Fans von „normalem“ Death Metal mit höchster Konzentration kaum ertragen. Womöglich ist der Albumtitel wörtlich zu verstehen: Erst nach dem Durchstehen unsäglichen Leids entwickelt man sich weiter – ohne blutende Ohren wird man kein Vitriol-Fan. Was wiederum die Bewertung erklärt: Stolze 6 Punkte ist die Platte für erklärte Tech Death-Fans wert, verängstigte 2 für alle anderen – macht unterm Strich 4 Punkte sowie ein anhaltendes Klingeln im Gehörgang.
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