Au weia. Ein Klassikalbum eines profilierten Metal-Gitarristen. Damit haben sich schon diverse Kollegen verhoben. Nicht, weil ihnen die technischen Fähigkeiten gefehlt hätten (wer sich mit diesen epochalen Nummern ins Schaufenster stellt, sollte schon was draufhaben), sondern, weil sie es wahlweise nicht verstanden haben, Klassik zu „übersetzen“ oder sich schlicht in Selbstergötzung ertränkt haben. Der Accept-Gitarrist Wolf Hoffmann ist nicht zum ersten Mal in klassischen Gefilden unterwegs. HEADBANGERS SYMPHONY verfolgt allerdings einen ganz anderen Ansatz als CLASSICAL von 1997. Wurden die Stücke damals größtenteils akustisch und sehr dezent interpretiert, packt Wolf Hoffmann nun das volle Brett aus. Das Ganze erinnert in der Machart eher an S&M von Metallica als an CONCERTO SUITE FOR ELECTRIC GUITAR AND ORCHESTRA IN E FLAT MINOR OP. 1 von Yngwie Malmsteen. Die Doublebass ballert munter drauflos. Das ist auf der einen Seite erfreulich, weil HEADBANGERS SYMPHONY tatsächlich rockt, begräbt auf der anderen Seite aber auch einige der sinfonischen Elemente. Die Gewichtung liegt eher auf Metal denn Klassik. Man sollte schon einen Hang zum Theatralischen besitzen, um diese elf Lieder vollends genießen zu können – dann kann man sowohl die musikalischen Fähigkeiten als auch die Umsetzung von Hoffmann mit voller Überzeugung beklatschen.
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